Finde hier jede Menge lebendiger Inspiration und Tipps, um deine Lebenserinnerungen, deine eigene Biografie zu schreiben und in Form zu bringen! Geschrieben von einem Kind der Fünfziger Jahre, geboren im Kohlenpott. Gedacht FÜR DICH!

Donnerstag, 27. Mai 2021

Fast-Sieg beim Menanthes-Wettbewerb und der Plan mit der Veröffentlichung via Kindle

Moin, meine lieben Schreiber- und Leserlinge!

Jahrelang hatte ich davon geträumt, eines Tages einen Verlag für meine Bücher zu finden. Doch die Zeit verging, ich war mit anderen Dingen beschäftigt und nicht zielgerichtet genug, nicht ausreichend überzeugt von mir selbst, um begonnene Manuskripte zu Ende zu bringen. Man könnte auch sagen: Ich war zu feige, um mich der Kritik der Verlage oder Agenturen zu stellen oder gar dem quälenden Umstand, dass sie sich gar nicht erst die Mühe machen würden, mir zu antworten. Die Verlagssuche unterblieb, abgesehen von dem halbherzigen Versuch, den ich vor geraumer Zeit dann doch unternahm, um einen Agenten zu finden. Ich suchte ihn oder sie für die biografischen Geschichten zum jeweils gleichen Thema, die eine gute Freundin und ich geschrieben hatten. Die Freundin ist begabt - nicht umsonst hat sie vor Jahren den Wilhelm-Busch-Preis gewonnen. Und die Geschichten sind originell, atmosphärisch dicht, humorvoll, also einfach gut. Andererseits, Rune und ich sind inzwischen beide jenseits der Sechzig. Welcher Verlag, welche Agentur würde sich die Mühe machen, Autorinnen in einem Lebensalter aufzubauen, der denkbare Perspektiven höchstens dann zuließ, wenn man sich die zunehmende Zahl an Hundertjährigen vor Augen führte. By the way: In irgendeinem Ordner muss ich noch den Zeitungsausriss über diese über 90-jährigen Autorin haben, die seinerzeit noch täglich an ihren Romanen schrieb und sie auch regelmäßig veröffentlichte. Ein Vorbild! Wie agil und glücklich diese Frau aussah. Aber Verlage sind Wirtschaftsunternehmen, die danken einfach anders. Müssen sie wohl. 

Erfreulicherweise bin ich Schreiberin mit Leib und Herz und Seele. Geht nicht, gibt's nicht. Also gebe ich das Schreiben keinesfalls auf. Ganz im Gegenteil: Jetzt, da ich Rentnerin bin, forciere ich es noch. Und ich möchte mehr denn je, dass meine Schreib-Babys an die Öffentlichkeit kommen. Das ist nur natürlich. Was kontinuierlich in einem wächst und mit liebevollen Gedanken und Mühe und Verzicht gepäppelt wird, will irgendwann ans Licht der Welt. 

Ich habe beschlossen, die Sache mit den Verlagen erst einmal zu vergessen. Selbst ist die Frau. Veröffentlichungen als E-Book erschienen und erscheinen mit als geeigneters Mittel der Wahl. Begeistert studierte ich bereits vor einigen Jahren den einschlägigen Ratgeber von Wilhelm Ruprecht Frieling: "Kindle für Autoren oder: Wie veröffentliche ich ein E-Book?" Na bitte, so schwierig schien das doch gar nicht zu sein. Gewusst, wie. Ich beschloss, einen Versuchsballon zu starten. Aber womit? Es gab keinen fertigen Roman, nur ambitionierte Anfänge, die in Schubladen und Ordnern den Gilb ansetzten. Da fiel mir mein Erfolg im Menanthes-Wettbewerb ein. Ich hatte mich bei diesem Literaturwettbewerb mit einem Gedicht und zwei Jahre später  mit einer Kurzgeschichte beworben und war jeweils, bei rund 450 Einsendungen aus diversen Ländern, unter die ersten Fünf gekommen. Bei der dazu gehörigen Lesung auf dem Kirchhof von Wandersleben (wo der galante Dichter und Namensgeber Menanthes einst lebte) vertrat mich meine Freundin Rune, weil ich gerade in Lissabon weilte. Sie bekam viel Applaus für ihre Lesung - und ich damit für meinen Text. Einen Preis aber gab es nicht. Zwei Jahre später war ich selbst zugegen und las vor einem sehr geneigt wirkenden Publikum. Leider gewann ich den Hauptpreis wieder nicht, dafür aber - um Haaresbreite- den Publikumspreis. Mir fehlte eine einzige Stimme  und die hätte ich mir, wie ich erst später erfuhr, sogar selbst geben können. Immerhin: Gedicht und Geschichte erschienen in Anthologien. Das Preisgeld war mir entgangen, der Ruhm war  nur halb, aber ich war um eine wichtige Erfahrung und eine Erkenntnis reicher: Offenbar besaß ich eine gewisse Begabung, erotische Texte, gewürzt mit Humor, zu schreiben, die ankam. Dieses Talent gedachte ich nun, bei einem breiteren Publikum anzubringen. Nicht nur in Wandersleben. Mit meinem ersten E-Book über Kindle. Hui, aufregend!

                                               Auch Büten können erotisch wirken. Alles eine Frage der Fantasie ...!

Zu aufregend ...! Ich hatte nicht den Mut, die neu ersonnene Story unter meinem Realnamen online zu stellen und suchte mir ein wohlklingendes Pseudonym. Nach reiflicher Überlegung entschied ich mich für Suzany deVille. "Wunder, Same, Nacht" nannte ich meine erotische Erzählung, in der der Sohn eines Museumsdirektors die wundersame Nacht zu seinem 18. Geburtstag nicht ohne Hintergedanken im stillen Museum verbringt, das plötzlich alles andere als still ist. Ich bastelte mir ein Cover mit einer mit etwas Fantasie erotisch wirkenden, einladend geöffneten Lilienblüte und beschloss, mich mit 99 Cent Verkaufspreis nicht zufrieden zu geben. Dass das genau der Preis ist, den viele Leser und Leserinnen noch ohne große Überlegung riskieren, weiß ich erst heute. Welches Risiko gehen sie schon ein ... Damals ich verlangte wahrscheinlich ziemlich bescheuernd wirkende 1,14 Euro und schrieb einen hoffentlich einladenden Einladungstext:

"Stellt euch vor, ihr habt einen richtig beknackten Namen, seid fast achtzehn und immer noch Jungfrau! Und wenn ihr dazu noch der einzige Sohn eines verknöcherten Museumsdirektors wäret und von Frauen nicht die Bohne einer Ahnung hättet? Persönliches Pech. Gestatten: Adalbert Traeumer. Mein Vater leitet ein zweitklassiges Museum und ich bin alles andere als ein Womanizer. Weil der Nachname aber irgendwie passte, schob ich die Sache mit den Mädels immer weiter vor mir her und übte mich inzwischen in ganz anderen, wirklich besonderen Fähigkeiten. Dann aber kam Helena in unsere Klasse und ich konnte kaum noch laufen vor Lust. Auch die anderen Jungs waren hin und weg. Sie haben sie angebaggert und ich hatte keine Ahnung, ob Helena es mit ihnen trieb. Dann habe ich alles auf eine Karte gesetzt. Habe sie zu meinem 18. Geburtstag in unser Museum eingeladen. Nachts. Mein Vater hatte versprochen, die Alarmanlage abzuschalten und sich zu verdünnisieren. Und ich, ich hatte schon mal alles vorbereitet. Sie musste nur noch mitspielen …"

Dann wagte ich es tatsächlich, veröffentlichte das Ding und wartete. Ich war voller Hoffnung, wirklich fast so wie vor der Geburt meines erstes Kindes. So viele Menschen würden meine Geschichte lesen können. Der Weg zur Berühmtheit lag im Morgenglanze vor mir ... Doch shit! So gut wie nichts geschah. Vermutlich wurde ich einfach nicht gefunden in den Weiten des Netzes, dachte ich frustriert. Oder es war kein Leser bereit, 1,18 Euro für einen Text von wenigen Seiten zu bezahlen, obwohl vermutlich viele fünf, sechs, sieben Euro für eine Zeitschrift hinzublättern bereit sind, die sie in einer halben Stunde durchblättern. Einige von mir alarmierte Freundinnen taten mir den Gefallen, den Preis zu investieren und mein Werkchen zu lesen. Die Geschichte gefiel ihnen tatsächlich. Sie gaben mir 4 oder 5 Sterne bei Amazon. Aber auch das brachte nicht den gewünschten Erfolg. Und ich würde es niemals einsehen, mit gekauften Stimmen weitere Sterne zu gewinnen. Wie unethisch. Wie unfair. - Ach, Sch...! Grrrrmmmpff! - Ich bedauerte wirklich heftig, nicht ein paar Jahre früher auf den E-Book-Zug aufgesprungen zu sein, als der in Deutschland noch kaum Fahrt aufgenommen und die darin mitreisenden Bücher weit weniger Konkurrenz gehabt hatten.

Inzwischen bin ich, wen wundert's, tatsächlich nicht jünger geworden. Jetzt will mich vermutlich erst recht kein Verlag mehr, es sei denn, die geplante Bio-Tri-grafie-logie, kurze BioTriLogie, wird mit eurer Lesefreude und unschätzbarer Hilfe per Empfehlung der Renner. Oh, was für ein Traum ...! Echte Träume sterben eben nie. Gute Pläne auch nicht. Zum Glück steht ja seit gestern fest: Ich werde Band 1 am 1. Juli 2021 über Amazon Kindle herausbringen. Damit das gelingt, muss ich arg fleißig sein. An allem, was dabei geschieht, werde ich euch hier Anteil nehmen lassen. Ich bin sehr gespannt. Und wild entschlossen, ja überzeugt, es zu schaffen. Und vielleicht finde ich bei Amazon Kindle ja auch die Funktion wieder, mit der ich den Preis ändern kann für Adalbert Traeumers Geschichte. 99 Cent klingt ja so schlecht auch wieder nicht. Ein Drittel davon würden bei mir landen. 33 Cent mal 1 Million Verkäufe, also, das wären ... Nicht auszudenken! ;-)

Wie bitte? Ihr möchtet jetzt endlich wissen, wie es mit Hannah weitergeht? Super. Kommt gleich. Ich stelle nämlich gerade fest, dass mein Magen knurrt, weil ich mal wieder übers Schreiben das Frühstück vergessen habe. Aber gleich dürfte ihr wieder dabei sein bei Hannahs Suche nach Erfüllung, die sie mit so vielen Frauen teilt. - Auch mit dir, oder?

Bis bald sagt Eure

Sigrid Ruth

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Die Hannah-Trilogie wird fortgesetzt - Hannah & der kleine Camper Oddi

Moin, meine lieben Schreiber- und Leserlinge! Die Zeit bleibt nicht stehen. - Es gibt Neues von Hannah. Noch immer ist sie mit Gabriel zusa...