Hannah Bd. 4* nimmt Formen an. Die meiste Freude habe ich beim Polieren der Bonusgeschichten, die Teil des geplanten autobiografischen Schreibratgebers sind. Meine Lieblingsgeschichte ist ganz eindeutig "Lilly, Liebe, Labyrinth". Hier gibt es zum Vorfreuen schon einmal einen Auszug daraus für euch:
Ausflug in eine unwirtliche Gegend - Lilly immer voran ...
...
Der Weg, gerade noch asphaltiert, war nun mit Gras bewachsen und kaum noch zu erkennen. So gingen sie einfach der Nase nach, kürzten schon bald über die Felder ab. Zwischen mit jungen, von Raureifresten bedeckten Rapspflanzen liefen sie über quietschnasse Flächen Slalom. Immer mehr Minitümpel im Gras und auf dem Feld. Hannahs Laune sank zusehends. Ihre frisch gewienerten Stiefel bekamen Matschflecken, wurden schwer und fühlten sich vom anhaftenden Erdreich bald an wie die Hufe eines Arbeitspferdes. Der Winterwind blies ihr die Haare ins Gesicht und wieder hinaus, pfiff ihr ungeniert selbst durch die Daunenjacke.
„So macht das aber keinen Spaß mit der Natur ...!“, nörgelte sie.
„Aber Liebeling, guck dir Lilly an, die lässt sich nicht so leicht entmutigen!“
Hannah schmunzelte. Dass er Liebeling statt Liebling zu ihr sagte, um die Liebe zu betonen, gefiel ihr. Und tatsächlich, wie ein Füllen sprang das Tier vor ihnen her, schweifte ein wenig ab, kam wieder, um sich eine Ration Zärtlichkeit zu holen, lief weiter. Unermüdlich. Das zarte weiche Fell an ihren Füßen war längst schon nass, schwer und schmutzig geworden vom an vielen Stellen patschnassen Untergrund. Es schien Lilly nicht zu scheren. Und der Weg, der zog sich hin. Nichts zu sehen von der großen Eiche, der Buche, die Katrin beschrieben hatte.
„Sie muss doch Hunger haben“, sagte Gabriel, der immer Hunger hatte. „Na ja, sie wird schon umkehren. Bis zu diesem Labyrinth wird sie ganz sicher nicht mitkommen.“
Hannah spürte in ihren Bauch hinein. „Wetten doch ...!“, sagte sie hoffnungsvoll. Sie mochte die Gesellschaft der kleinen Katze so sehr, fühlte sich geehrt, dass sie nicht von ihrer Seite wich. Ohne Unterlass folgte Lilly ihnen durch das hügelige Endmoränengebiet der Seenlandschaft. Als Gabriel aber ein Stück weiter seitlich ging, um weniger matschiges Terrain zu finden, miaute Lilly kläglich und sah von Gabriel zu Hannah – immer hin und her. Es wirkte deutlich so, als wolle sie die beiden Menschen, die sie doch zuvor noch nie gesehen hatte, zusammenhalten. Oder wollte sie einfach nicht zwischen einem von ihnen beiden wählen müssen?
Gabriel kam zurück und streichelte das verschmuste Tier. „Kannst du uns denn nicht mal zeigen, wo wir lang müssen, Lilly?“ Er lachte. „Womöglich haben wir uns verlaufen.“
Hannah fluchte innerlich vor sich hin. Das hatte sie nun davon, ass sie sich blindlings männlich-markigem Pfadfindersinn anvertraut hatte. Dennoch ging sie weiter. Sie stapften und spähten, spähten und stapften. Doch sie fanden den geheimnisvollen Ort nicht. Da war kein Anhaltspunkt, der ihnen hätte weiterhelfen können. „Das ist hier viel zu nass für Buchen“, sagte Gabriel. Doch dann erhellte sich sein Blick. „Guck mal da hinten, eine hohe Kiefer! Wo eine Kiefer wächst, könnte auch eine Buche stehen. Komm, ein Stück gehen wir noch ...!“
Lilly miaute. Im nächsten Moment entdecke Hannah zwei Steinmännchen, die eine Art Pforte markierten, die ins Wäldchen hineinführte. „Da muss es sein!“ Das fand die Katze offenbar auch. Sie überholte und lief vorneweg.
...
* Hier geht es zu den drei bereits erhältlichen Bänden: Band 1 "Hannah - Das Kind will nicht heiraten ...!", Band 2 "Hannah - Ohne Mann ist auch echt blöd" und Band 3, in dem eines Tages Gabriel auftaucht, "Hannah - Vorhang auf zum großen kleinen Glück". Viel Spaß beim Eintauchen in die ganz persönliche Welt einer Frau, die einfach nicht sein kann und nicht sein will wie andere ...
Bis bald sagt eure
