Finde hier jede Menge lebendiger Inspiration und Tipps, um deine Lebenserinnerungen, deine eigene Biografie zu schreiben und in Form zu bringen! Geschrieben von einem Kind der Fünfziger Jahre, geboren im Kohlenpott. Gedacht FÜR DICH!

Mittwoch, 24. November 2021

Partnerschaft: zu zweit allein

Moin, meine lieben Schreiber- und Leserlinge!

Tag für Tag arbeite ich an Band 2 der Hannah-Trilogie*. Oft kann ich es kaum erwarten, morgens aufzustehen und mich wieder daran zu begeben. Ich befinde mich im Stadium der Überarbeitung, und das macht nun einmal wesentlich mehr Spaß als vor dem leeren Bildschirm zu sitzen. Das ist schon was. Ich setze hier noch eine Ecke an und nehme dort eine weg, ich poliere und verbessere. Und das Ding beginnt zu funkeln. Hinzu kommt, dass immer wieder Erinnerungen und Einsichten aufkommen, die mir im Hier und Jetzt weiterhelfen. Hier für euch mal wieder ein kleiner Auszug aus Hannahs Leben. Und dieses Mal ist eine Art Gleichnis dabei.

Schon bald empfand Hannah es nicht nur als Verpflichtung, sondern geradezu als Segen, dass sie nach ihrem Einzug reichlich zu tun hatte, denn Malte glänzte weitgehend durch Abwesenheit. Ob beruflich oder für seine persönlichen Interessen – er hatte zu tun.
Ihr neues Zimmer, das Malte so liebevoll für sie hatte bauen lassen, tapezierte Hannah selbst, was mit all den Schrägen und Winkeln unterm Dach eine echte Herausforderung war. Sie packte aus und räumte und sortierte. Sie war hochmotiviert. Sie betrieb Nestbau. Angestrengt, aber auch voller Freude.
Der eintönige Garten, in dem es bei ihrem Einzug nur eine Wiese und eine Reihe dunkler Tannen als Begrenzung gegeben hatte, entwickelte sich schnell. Der neue Teich wurde zum Hingucker. Die Tannen ließ Malte fällen. Ans Haus baute er einen Fahrradschuppen an, in dem die Sprossenfenster der hölzernen Schaukästen neue Verwendung fanden, mit denen Hannah für ihre „Kleine Galerie“ geworben hatte. Alles lief prächtig. Doch es gab einen Wermutstropfen: Hannah fühlte sich allzu viel allein. Zu zweit allein.

Wochen später ließ es sich nicht länger beschönigen: Hannah war mit einem Mann zusammengezogen, der so gut wie keine freie Zeit hatte. Immer häufiger dachte sie an die beiden Fische, die sie kurz nach ihren Kennenlernen vor Augen gehabt hatte. Jeder schwamm seinen eigenen Weg. Hin und wieder sahen sie einander aus der Ferne, manchmal kamen sie nahe zusammen, und das gern, um bald darauf wieder voneinander wegzuschwimmen. Und traurig weit entfernt zu sein.

...


Wenn man doch nur in eine Kugel gucken könnte, um schon vorher zu wissen, was sein wird ...

Bis bald sagt eure

 Sigrid Ruth  

* Hier geht's zur kostenlose Leseprobe von "Hannah - Das Kind will nicht heiraten ...!" - Viel Vergnügen beim Eintauchen in eine fast vergessene Zeit! :-)  

 

Samstag, 20. November 2021

So liebenswert - Erinnerungen an die Haushaltshilfe aus Sri Lanka

Moin, meine lieben Schreiber- und Leserlinge! 

Gibt es Menschen, die ihr einfach nicht vergessen könnt und auch nicht vergessen wollt? Ich erinnere mich einfach zu gern an Piyumi, meine Haushaltshilfe aus Sri Lanka. Daheim hatte sie zwei Diener, in Deutschland tat sie freundlich, worum ich sie bat. ... 

In einem Auszug aus Hannah - Band II lernt ihr sie schon mal ein wenig kennen. Und mehr noch, was geschehen musste, bevor sie überhaupt einen Fuß in die Tür setzte.

Die riesige Wohnung und der Garten bescherten Hannah Freude, aber auch reichlich viel Arbeit. Kaum war sie in einer Ecke fertig, da hätte sie an drei anderen Ecken wieder anfangen können. Allein ist das einfach nicht zu schaffen, dachte sie zunehmend frustriert. Ich könnte wirklich Hilfe gebrauchen, so wie Mutti früher. Die hat sich mit ihrer Putzperle prächtig verstanden. So was will ich auch!
Sie sprach mit Conrad. Der erklärte sie für verrückt. „Eine Putzhilfe?!! – Du bist Nur-Hausfrau, Hannah, da wirst du doch wohl das bisschen Haushalt schaffen!“
Schweren Herzens schob sie den Gedanken ein weiteres Mal von sich. Bis er eines Tages zu mächtig wurde. Ich bin wirklich sparsam, dachte sie ärgerlich, und leiste mir nur sehr selten etwas Neues. Als meine Hüttenschuhe durchgelaufen waren, habe ich eine Ersatzsohle drangenäht, anstatt neue zu kaufen. Ich werde immer dicker in letzter Zeit, doch anstatt mir weiter geschnittene Sachen zu kaufen, trage ich tagaus, tagein die beiden Hosen, die noch einigermaßen passen. Ich arbeite verdammt viel in der riesigen Wohnung, im Garten und mit den Kindern und bekomme kein Geld dafür. Sollte ich da nicht auch das Recht haben auf ein bisschen Unterstützung, auch wenn Conrad das für Luxus hält?!

Schließlich spielte ihr unverhofft das Glück in die Karten: Durch die Vermittlung einer Nachbarin konnte sie am Institut am Wilzenberg für vier Wochen halbtags eine Urlaubsvertretung in einem Schreibbüro machen. Nachdem das Gehalt eingetrudelt war, hielt sie die Zeit für gekommen, diese Einnahme in einen Versuch zu investieren. Kurzentschlossen gab sie eine Anzeige im Hunau-Wilzenberger auf, um eine Haushaltshilfe zu suchen. Am Abend erzählte sie Conrad davon.
„Willst du mich ärgern?“, fragte er.
„Nein, das will ich  nicht. – Ich will es einfach versuchen. Und wenn es gut läuft, dann möchte ich mir einen Job für ein paar Stunden auf Dauer suchen und finanziere davon die Hilfe weiter. Ich möchte nicht immer nur putzen und räumen, Conrad. Das macht mich verrückt. Und das macht mich traurig. Unglückliche Frauen sind aber keine netten Ehefrauen, weißt du.“
„Das erklärt manches“, sagte er grimmig und schaltete den Fernseher ein. Danach schwieg er für den Rest des Tages.
Hannah war traurig und Hannah blieb stur. Ich tue das Richtige, dachte sie, ich weiß das.

Mehrere Damen erschienen zur Vorstellung. Irgendwann kam Piyumi, eine reizende ehemalige Mathematik-Lehrerin aus Sri Lanka, in Begleitung ihres tamilischen Mannes, der vor den Soldaten aus ihrer gemeinsamen Heimat hatte fliehen müssen. Die beiden sprachen Englisch. Der freundliche Mann war noch wesentlich dunkelhäutiger als seine nicht minder freundliche Frau und so leuchteten ihr das Weiß von Augen und Zähnen aus einem hellbraunen und einem dunkelbraunen Gesicht Hannah entgegen. Piyumi sah Hannah offen und selbstbewusst in die Augen. "I won't disappoint you", sagte sie. Als sie lächelte, sah Hannah eine liebenswerte Zahnlücke zwischen Piyumis Schneidezähnen. Ausgerechnet das flößte ihr Vertrauen ein. Und da war diese Mischung aus Frechheit und Ergebenheit in ihrem Blick. Die oder keine, dachte Hannah. Mit dieser Frau wird es nicht langweilig werden. Ich bin mir verdammt sicher.

Ach übrigens, heute gibt es "Hannah - Das Kind will nicht heiraten ...!" als Ebook kostenlos. Nur einen Klick entfernt. :-) 

Bis bald sagt eure

 Sigrid Ruth  

* Hier geht's zum kostenlosen Exemplar von "Hannah - Das Kind will nicht heiraten ...!" - Viel Vergnügen beim Eintauchen in eine fast vergessene Zeit! :-)  

 

Hannah jetzt einfach kostenlos lesen

Moin, meine lieben Schreiber- und Leserlinge! 

Heute gibt es Hannah Band I noch einmal für 24 Stunden gratis. Wer jetzt, am heutigen Samstag, zugreift, ist gut vorbereiet für die Lektüre von Band II demnächst. Wer nicht, greift einfach bei Amazon auf die Leseprobe zurück. Und entscheidet dann.

Interessant für alle, die die 1950er-, 1960er-, 1970er-Jahre lieben und sich gern zurückerinnern möchten. 

Ab morgen kostet das Ebook wieder 3,99 Euro. Das Paperback ist für 14 Euro zu haben.

Bis bald sagt eure

 Sigrid Ruth  

* Hier geht's zur kostenlosen Leseprobe von "Hannah - Das Kind will nicht heiraten ...!" - Viel Vergnügen beim Eintauchen in eine fast vergessene Zeit! :-)  

Montag, 15. November 2021

Vorfreude auf Hannah Band 2 wächst

Moin, meine lieben Schreiber- und Leserlinge! 

Wie schreibt man sein ganzes Leben so auf, dass andere Menschen gern davon lesen und einen persönlichen Gewinn für sich ziehen? Hier meine Meinung:

Ich

  • schreibe ehrlich und authentisch
  • lasse nichts aus, nur weil es mir wehtut
  • habe ständig das erste Gebot für Schreiberlinge im Blick "Du sollst nicht langweilen!"
  • achte auf einen logischen Aufbau, der weitgehendes Verständnis auch dann ermöglicht, wenn man selbst nicht dabei war ...
  • stelle Fragen, die ich in jedem Fall beantworte - wenn auch nicht gleich sofort, denn: Spannungsaufbau muss sein!
  • schreibe ganz viel szenisch und mit Dialog, damit man das Leben von damals sehen und hören kann
  • liebe Details und zeige sie euch
  • führe euch auf einem tiefroten Lebensfaden durch meine Geschichte, der nicht reißt

Lesermeinungen bestätigen mich. Sätze, wie "Ich hatte lauter Bilder vor Augen",  "Dass du gut und spannend schreiben kannst, ist ja hinreichend bekannt, aber ..." oder "Ich warte wirklich ungeduldig auf die Fortsetzung in Band 2". So macht Schreiben Spaß. Lesen hoffentlich auch. 

Wie sieht es bei euch aus, bei dir? Kennst du Band 1 "Hannah - Das Kind will nicht heiraten ...!"* schon? Wenn nicht, solltest du ihn bald lesen und die ersten zwanzig Lebensjahre von Hannah mitten im Kohlenpott miterleben. Damit du dann - noch vor Weihnachten 2021 - die Lektüre von Band 2 "Hannah - Ohne Mann ist auch echt blöd ...!" anschließen kannst. Nahtlos Es gibt ja so viel zu entdecken. Ob du nun zwanzig, vierzig, sechzig oder achtzig bist.



Bis bald sagt eure

 Sigrid Ruth  

* Hier geht's zur kostenlosen Leseprobe von "Hannah - Das Kind will nicht heiraten ...!" - Viel Vergnügen beim Eintauchen in eine fast vergessene Zeit! :-)  

Sonntag, 14. November 2021

Karriere, Mutterglück oder beides in den 1980er-Jahren

 

Moin, meine lieben Schreiber- und Leserlinge! 

Ich gestehe: Ich bin gerade etwas träge beim Bedienen dieses Blogs. Umso fleißiger beschäftigt bin ich mit der Fortsetzung der Hannah-Trilogie*. Ich bin gerade beim zweiten Durchgang der Überarbeitung von Band II. Und da gibt es eine Stelle, die mich berührt und die ich gern mit euch teilen möchte: 

Während ihrer ersten gemeinsamen Jahre hatte Hannah stets behauptet, keine Kinder haben zu wollen. Ihr Traum von Abitur und Studium war noch nicht ausgeträumt und Hannah glaubte nicht daran, dass man als Frau Karriere und Familienleben wirklich vereinbaren könnte. Conrad hatte das hingenommen. Doch dann, an einem sonnigen Nachmittag, hatte der liebe Gott offenbar beschlossen, einen Schalter umzulegen. Hannah und Conrad unternahmen einen Sonntagsausflug, um eines der zahlreichen romantischen Schlösser im Münsterland zu besuchen. In riesigen Filzpantoffeln waren sie durch die Räume gegangen. Entspannt hatten sie den Schlosspark durchstreift und sich schließlich, Hand in Hand, im Wechsel von Licht und Schatten, durch ein kleines Waldstück in Richtung Parkplatz begeben. Da fiel ihnen ein kleiner Junge auf. Er war vielleicht zwei Jahre alt, hatte blonde Locken und trug kurze Hosen. Auf seinen strammen Beinchen marschierte er offensichtlich frohgemut durch die Welt. Seine linke kleine Hand lag in der Hand seiner Mutter, die rechte in der Hand seines Vaters. Er plapperte, seine Eltern gaben Antwort und zwischendurch einander einen Kuss. Es war ein so friedliches, durch und durch idyllisches Bild, dass Hannah das Herz aufging. Sie spürte so viel Verbundenheit und Harmonie. So viel ... wie soll ich es nur nennen?, fragte sie sich. So viel Ganzheit. So viel Erfüllung. Ihre Augen wurden feucht. Sie sah ihren Mann an und sah die verhaltene Liebe in seinem Blick. Sie waren jung. Sie waren gesund. Sie hatten zwar keinen Thron zu vergeben, doch ein Baby würde sicherlich ihre ganz persönliche kleine Prinzessin, ihr kleiner Prinz sein.
„Ist der Kleine nicht süß“, sagte Hannah leise.
„Sehr süß“, gab Conrad zurück.
Hannah überlegte nur noch einen kurzen Moment. Dann brach er aus ihr heraus, ein Gedanke, der ihr am Morgen desselben Tages noch völlig fremd vorgekommen wäre. „Weißt du was“, sagte sie, „ich glaube, ich möchte doch ein Kind. Wäre es nicht toll, wenn wir beide auch so einen süßen kleinen Jungen hätten? So einen kleinen Engel?“
„Doch“, sagte Conrad, „das wäre es. Ganz bestimmt.“ Er lächelte warm. Und dann küsste er sie.

*


Die Frage, ob diese plötzliche lebensentscheidende Idee einfach nur eine Laune gewesen sei, stellte sich ihnen nicht. Bereits auf der Rückfahrt nach Essen malten sie sich alles genauer aus. Die Vorfreude in Hannah war mit einem Mal riesengroß.
Nach der nächsten Regel setzte sie die Pille ab. Eine aufregende Zeit begann. Ungeduldig, wie sie war, schwankte sie zwischen Hoffnung und Verunsicherung hin und her. Was, wenn ich gar keine Kinder bekommen kann?, fragte sie sich betrübt, nachdem zwei Monaten vergangen waren und erneut ihre Menstruation einsetzte. Hannah war unvernünftig traurig und beschloss trotzig, das Schicksal ein wenig zu erpressen. ...

Bis bald sagt eure

 Sigrid Ruth  

* Hier geht's zur kostenlosen Leseprobe von "Hannah - Das Kind will nicht heiraten ...!" - Viel Vergnügen beim Eintauchen in eine fast vergessene Zeit! :-)  

 

 

Die Hannah-Trilogie wird fortgesetzt - Hannah & der kleine Camper Oddi

Moin, meine lieben Schreiber- und Leserlinge! Die Zeit bleibt nicht stehen. - Es gibt Neues von Hannah. Noch immer ist sie mit Gabriel zusa...