Finde hier jede Menge lebendiger Inspiration und Tipps, um deine Lebenserinnerungen, deine eigene Biografie zu schreiben und in Form zu bringen! Geschrieben von einem Kind der Fünfziger Jahre, geboren im Kohlenpott. Gedacht FÜR DICH!

Samstag, 27. August 2022

5-Sterne-Rezension macht Lust auf Hannah Band 4

 Moin, meine lieben Schreiber- und Leserlinge! 

 
Es gab eine neue Rezension zu Hannah Band 3, die mich ehrlich gefreut hat. Überschrift: Ein ganz besonders Buch. Und der inspirierende Text:

Die Triologie hat mich fasziniert. So gut geschrieben! Die Autorin nimmt darin kein Blatt vor den Mund. Ihre Lebensgeschichte ist so spannend, dass ich mich ab Band eins auf Band zwei und drei riesig gefreut habe. Ich wäre begeistert, wenn Band vier zeitnah erscheinen würde. 
 
Eigentlich passt das ja nicht so ganz zusammen - Trilogie und Band vier. Am Ende von Band drei erkläre ich, was es damit auf sich hat und was in einem vierten oder gar fünften Band zu erwarten stünde. Band vier könnte eine interessante Kombination aus weiteren Geschichten und einem autobiografischen Schreibratgeber werden. 
 
Ob es aber überhaupt einen weiteren Band geben wird, hängt nicht zuletzt von euch ab. Wird es weitere Reaktionen dieser Art geben, die mir zeigen: Wow! Hannahs Geschichte kommt wirklich an. Das wäre wirklich wunderbar! Ich freue mich wie Bolle auf eure Rezensionen. Aber wie auch immer sie geraten mögen, ich bemerke schon jetzt wieder dieses gewisse Kribbeln in den Fingerspitzen, das anzeigt: Die zehn brauchen was zu tun. Sie wollen wieder auf die Reise gehen. Nur wann genau und mit welchem Ziel, das steht noch ein klein wenig in den Sternen ...

 
Die "Blume der Liebe", eingefräst in den Asphalt mit Hilfe einer Flex.
 

* Hier geht es zu allen drei Bänden: Band 1 "Hannah - Das Kind will nicht heiraten ...!", Band 2 "Hannah - Ohne Mann ist auch echt blöd" und Band 3, in dem eines Tages Gabriel auftaucht, "Hannah - Vorhang auf zum großen kleinen Glück". Viel Spaß beim Eintauchen in die ganz persönliche Welt einer Frau, die einfach nicht sein kann und nicht sein will wie andere.

Bis bald sagt eure

 Sigrid Ruth

Donnerstag, 18. August 2022

Reife Liebe - Offene Gespräche über Erotik im Alter

Moin, meine lieben Schreiber- und Leserlinge! 

Seit geraumer Zeit habe ich DIE ZEIT wieder abonniert. Ich liebe diese Wochenzeitung seit Jahren, gebe die Lektüre nur zwischendurch immer mal wieder auf, weil es bekanntlich viel Zeit kostet, DIE ZEIT zu lesen. Nun aber, als Rentnerin, nehme ich sie mir einfach. Als ich heute das Exemplar aus dem Kasten zog, erwartete mich eine Überraschung. Das Titelthema: Reif für die Liebe. Es ging um nichts anderes als um Sex im Alter. Interessanterweise kam ich gerade von einem Schreibtreffen mit zwei Freundinnen, bei dem genau das Thema war. Unter anderem hatte ich die beiden Damen damit unterhalten, ihnen aus "Hannah - Vorhang auf zum großen kleinen Glück" die brisanten Kapitel "Polyamorie" und "Die Schamanin" vorzulesen, woraufhin eine rege Diskussion entbrannte. Das Schöne: Die Frauen, Mitte fünfzig die eine, Ende siebzig die andere, tauten bald schon auf und outeten sich offen zum horizontalen Thema. 

"Das kann ich  normalerweise nie mit jemandem bereden", sagte die Ältere. Ähnliche Aussagen hatte ich schon von anderen Frauen gehört. Erfreut kann ich feststellen, dass Hannah Band 3* dazu beiträgt, auch Tabuthemen im persönlichen Austausch endlich beherzt zuzulassen. Und das gefällt mir sehr. 

Die Jüngere schickte eine Whatsapp hinterher: "Ihr müsst euch unbedingt Meine Stunden mit Leo ansehen!" Und worum geht's in diesem aktuellen Kinofilm? Um Erotik im fortgeschrittenen Alter natürlich. Und dann auch noch mit einem Callboy. 

Auch im ZEIT-Beitrag wird kein Blatt vor den Mund genommen. Hannah hat das noch ganz anders erlebt. Mutti hatte zwar Spaß an der Sache, wie Hannah erst nach ihrem Tod von Papa erfahren würde, aber offiziell gab sie sich prüde - was für Hannah als behütetes Mädchen echt zum Problem wurde.



 

* Hier geht es zu allen drei Bänden: Band 1 "Hannah - Das Kind will nicht heiraten ...!", Band 2 "Hannah - Ohne Mann ist auch echt blöd" und Band 3, in dem eines Tages Gabriel auftaucht, "Hannah - Vorhang auf zum großen kleinen Glück". Viel Spaß beim Eintauchen in die ganz persönliche Welt einer Frau, die einfach nicht sein kann und nicht sein will wie andere.

Bis bald sagt eure

 Sigrid Ruth



Doktorspiele in den 1960er-Jahren

Moin, meine lieben Schreiber- und Leserlinge! 

Doktorspiele. Was denkt ihr, wenn ihr dieses Wort hört? Laut Wikipedia handelt es sich dabei um Spiele zwischen Kindern, die die gegenseitige Erkundung ihrer Körper, insbesondere ihrer Genitalien, zum Inhalt haben. Ein Kind ist gewöhnlich der Herr oder die Frau Doktor, das andere der Patient. Gern abwechselnd. Diese erotischen Spiele sind bei Kindern weit verbreitet und gehören mit zu einer gesunden Entwicklung. Hannahs Mutter allerdings, eher verklemmt erzogen, hielt gar nichts davon. Was Hannah nicht davon abhielt, die Sache auszuprobieren:

In der Nachbarschaft war ein fremdes Mädchen aufgetaucht, das Hannah neugierig machte. Sein Name war Vera. Vera war ein Jahr älter und spürbar frecher als sie und durfte sogar nach Einbruch der Dunkelheit draußen bleiben. Bald erzählte man sich, der Vater des Mädchens trinke mehr als erlaubt. Hannah war das egal. Vera war neu und allein und suchte ihre Nähe – das zählte. Außerdem sprach sie ein bisschen lauter als die anderen und hatte einen geheimnisvollen Blick. Ein bisschen mehr wie sie wäre Hannah gern gewesen.

„Das Mädchen ist kein Umgang für dich“, sagte Mutti, „ich möchte nicht, dass du mit ihm spielst.“ Hannah beschloss, sich heimlich mit Vera zu treffen. Sie streunten gemeinsam um die Häuser, kauften Klümpkes an der Bude und als die Pächterin sich einmal kurz abwandte, klaute Vera schnell wie ein Rabe ein Päckchen Kaugummi, das in Reichweite auf der Verkaufstheke lag.
„Kommst du mit ins Wäldchen?“, fragte Vera eines Tages, „wir könnten Doktor spielen.“ Hannah hatte keine Ahnung, wie das ging. Neugierig kam sie mit. Sie legten den pieksigen Boden mit der karierten Spieldecke aus, die Mutti Hannah in der Meinung mitgegeben hatte, sie wolle mit Brigitte, Adelheid und Silvia Vater, Mutter, Kind spielen. Das Wäldchen, es waren im Grunde nur ein paar Bäume und Sträucher an der Spitze eines verunkrauteten Hangs am Rande eines Firmengeländes, war ideal, um Dinge zu tun, die im Geheimen zu geschehen hatten. 

(Auszug aus "Hannah - Das Kind will nicht heiraten"*)

 


* Hier geht es zu allen drei Bänden: Band 1 "Hannah - Das Kind will nicht heiraten ...!", Band 2 "Hannah - Ohne Mann ist auch echt blöd" und Band 3, in dem eines Tages Gabriel auftaucht, "Hannah - Vorhang auf zum großen kleinen Glück". Viel Spaß beim Eintauchen in die ganz persönliche Welt einer Frau, die einfach nicht sein kann und nicht sein will wie andere.

Bis bald sagt eure

 Sigrid Ruth



Mittwoch, 17. August 2022

Wundervolle Buchstaben - Eintrittskarte in die Welt der Geschichten

Moin, meine lieben Schreiber- und Leserlinge! 

Ein Tag ohne Schreiben? Schwer vorstellbar. Fast unmöglich. Ich war schon immer fasziniert vom Schreiben. Ich werde niemals den Moment vergessen, in dem ich als Sechsjährige den Griffel in die Hand nahm und ungelenk damit Linien und Schwünge, Zeichen und etwas, was einmal Buchstaben werden sollten, auf die kleine Schiefertafel mit dem müffelnden Schwamm schrieb. Ich war ja so stolz ...!

Ein Tag ohne Lesen? Schwer vorstellbar. Fast unmöglich. Ich war schon immer fasziniert vom Lesen. Bücher begleiten mich durch mein Leben, seit ich denken kann. Nicht mehr aufs Vorlesen angewiesen zu sein, sondern selbst eintauchen zu können in die unendliche Welt der Geschichten - was für ein Traum ...!

Weltweit gibt es unzählige Analphabeten. Ob sie wissen, was ihnen entgeht? Vermutlich wären die meisten schon froh, den Fahrplan und die Speisekarte lesen zu können, die Angaben auf der Lohnabrechnung oder die SMS von Freunden. Wenn ich könnte, wie ich wollte, würde ich den Sehnsüchtigen unter ihnen ein Zaubertrank verabreichen, der ihnen von jetzt auf gleich die Fähigkeit des Schreibens und Lesens vermitteln würde. Fantasien, die der Problematik natürlich nicht angemessen sind, wie ich gerade beschämt feststelle. Also bleibe ich für den  Moment dabei, einfach wieder einmal zutiefst dankbar zu sein, dass ich schreiben und lesen kann. Und mich zu erinnern, wie es angefangen hat mit der 


Welt der Buchstaben

Hannah lernte schnell. Den Griffel fest in der Hand, malte sie all die Schleifen und Schlaufen, Aufschwünge und Abschwünge nach, die Fräulein Falter an der großen Tafel vorlegte. Der Geruch des feucht-muffigen Schwämmchens, das mit einer Schnur mit ihrer Tafel verbunden war, stieg ihr unangenehm in die Nase. Das quietischig-kratzende Geräusch des Griffels tat ihren Ohren weh. Doch die weißen Zeichen auf ihrer kleinen Schiefertafel begeisterten sie. Buchstaben, aus denen Wörter wurden. Sie liebte sie alle. Sie himmelte die aus der Tüte mit Russisch Brot ebenso an wie die Nudelbuchstaben in der Suppe, die in ihrer Fibel und die an der Schultafel. Das kleine K aber schloss Hannah vom ersten Moment an in ihr Herz.
„Das kleine K“, erklärte Fräulein Falter und gab der Kreide in ihrer Hand rechts ein wenig mehr Schwung, „hat einen kleinen Rucksack dabei. Ssssso! – Seht ihr? Mit dem großen K vorn könnt ihr Kakao schreiben oder Kaffee.“ Sie lächelte. „Der Kuckuck hat sogar ein großes und zwei kleine Ks.“ Sie schrieb auch dieses Wort an die Tafel.
Und Kacke? Wie schreibt man das? Natürlich fragte Hannah nicht laut. Kacke war ein böses Wort.
Zuletzt kam das Ypsilon an die Reihe. Danach konnte Hannah alle Wörter schreiben, auf die sie Lust hatte. Sogar Teddybär und Hollywoodschaukel, diese tolle Schaukel mit einem Dach überm Kopf, die ihre Cousine in Amerika im Garten stehen hatte.
„Jetzt kannst du dir Geschichten ausdenken und aufschreiben“, flüsterte Rosa. „Dann schreibst du sie so lange in ein dickes Heft, bis es voll ist.“
„Aber das kann ich doch gar nicht, Rosa.“
„Aber bald. Wirst schon sehen.“

(Auszug aus "Hannah - Das Kind will nicht heiraten")

 


* Hier geht es zu allen drei Bänden: Band 1 "Hannah - Das Kind will nicht heiraten ...!", Band 2 "Hannah - Ohne Mann ist auch echt blöd" und Band 3, in dem eines Tages Gabriel auftaucht, "Hannah - Vorhang auf zum großen kleinen Glück". Viel Spaß beim Eintauchen in die ganz persönliche Welt einer Frau, die einfach nicht sein kann und nicht sein will wie andere.

Bis bald sagt eure

 Sigrid Ruth




Dienstag, 16. August 2022

Wenn zwei Frauen mit großem Herzen denselben Mann lieben

Moin, meine lieben Schreiber- und Leserlinge! 

Der hübsche kleine Pavillon, in dem ich gerade sitze, hat eine umlaufende Sitzbank mit einer Ablage. Auf der steht so allerlei hübscher Schnickschnack. Und gerade fällt mein Blick auf ein weißes Holzherz, das da steht, mit folgender Aufschrift: "Liebe ist das Einzige, was nicht weniger wird, wenn wir es verschwenden". Jedes Mal, wenn ich diese grammatikalisch ja nicht so ganz einwandfreie Zeile lese (es heißt ja schließlich nicht das Liebe), wird mein Herz ganz warm. Weil der Gedanke so schön ist. Und oft genug muss ich an eine Frau denken, die in Hannah Band 2* Fanny heißt. Sie ist heute Mitte achtzig und lebt noch immer in dem schönen Haus in Niederbayern, in dem ich sie vor einigen Jahren zuletzt besuchte. Ich hatte ein Gschpusi - wie man in Bayern sagt - mit ihrem Mann. Er wurde mein Kurschatten und heute - 25 Jahre später - sind wir immer noch befreundet. Als Fanny damals davon erfuhr, nahm sie freundlichen Kontakt mit mir auf. Und einer ihrer vielen klugen Sätze blieb mir tief in der Seele und glüht da noch immer: Liebe ist das einzige, was mehr wird, wenn man es teilt. Wir teilten die Liebe zu Gustl, ihrem Mann - und für uns beide fühlte es sich irgendwie richtig an.

Mehr dazu lest ihr in "Hannah - Ohne Mann ist auch echt blöd!".


 Alte Liebe rostet nicht ...!

* Hier geht es zu allen drei Bänden: Band 1 "Hannah - Das Kind will nicht heiraten ...!", Band 2 "Hannah - Ohne Mann ist auch echt blöd" und Band 3, in dem eines Tages Gabriel auftaucht, "Hannah - Vorhang auf zum großen kleinen Glück". Viel Spaß beim Eintauchen in die ganz persönliche Welt einer Frau, die einfach nicht sein kann und nicht sein will wie andere.

Bis bald sagt eure

 Sigrid Ruth

Eine Single-Wohnung für Hannah und alle ihre Bücher

Moin, meine lieben Schreiber- und Leserlinge! 

Rund ein Jahr, nachdem Band 1* der Hannah-Reihe erschienen ist, habe ich mit der Veröffentlichung von Band 3 mein Ziel erreicht. Das wäre in dieser Geschwindigkeit kaum gegangen, wenn ich nicht alle drei Bände wenigstens schon im Entwurf fertiggehabt hätte. Von da bis zur Endfassung war noch ein weiter Weg. Umso mehr freue ich mich jetzt, es geschafft zu haben. Und am Ende der Geschichte macht es mir selbst einen Riesenspaß, noch einmal in eine der ersten Seiten von Band 2 einzutauchen. In diese so verdammt herausfordernde Zeit, damals, als plötzlich Malte verschwunden war:

 

                                                                            Hannahs Welt - Bücher ohne Ende ...


Unausgepackte Kisten und ein Gefühl latenter Überforderung empfingen Hannah, als sie die Tür ihrer Dreizimmerwohnung aufschloss. Sie streifte die Schuhe ab, warf ihre Daunenjacke über die uralte Truhe, die Maltes Mutter ihr geschenkt hatte, und goss in der kleinen Küche kochendes Wasser über einen Beutel Yogi-Tee. Nachdenklich trug sie Becher und Buch ins Wohnzimmer. Mitten im Chaos sah wenigstens dieser Raum bewohnbar aus. Durch große Fensterscheiben fiel das Sonnenlicht aus zwei verschiedenen Himmelsrichtungen herein. Freundinnen hatten ihr geholfen, einen Teil ihrer Bücherschätze in das über Eck gebaute Billy-Regal nebst Aufsätzen einzuräumen, das raumhoch und stramm gefüllt die gesamte Wand hinter ihrem Schreibtisch einnahm. Schon als Kind hatte Hannah von einer eigenen Privatbibliothek geträumt. Malte, künftiger Exmann Nummer drei, wusste das. In seinem Abschiedsbrief hatte er, großzügig wie immer, versprochen, sie finanziell zu unterstützen, damit sie sich eine ausreichend große Wohnung würde leisten können. „Für dich und all deine Bücher.“ Mensch, Malte! Sehnsuchtsvoll sah sie ihn vor sich, mit seinem störrischen, rotblonden Haar und den großen, bernsteinfarbenen Augen, dem Dreitagebart und dem jungenhaften Lachen. Wie sie ihn und ihr altes Leben vermisste ...! Hannah stellte den Tee Marke Frauenglück in Reichweite, und nahm mit einem Seufzer in ihrem geliebten Lesesessel Platz, der ebenfalls ein Geschenk ihrer Schwiegermutter gewesen war. Maltes Mutter liebte es, anderen Menschen eine Freude zu bereiten. „Solch ein Möbel ist wunderbar für den Rücken“, hatte sie behauptet, „und für die Nerven. Und ich muss schon sagen, meine liebe Hannah, für deine Nerven solltest du etwas tun ...!“ Für den Moment war Hannah ein wenig beleidigt gewesen, dabei hatte Schwiegermama voll ins Schwarze getroffen. Hannah kippte die Lehne des Sessels nach hinten, schlug den Sammelband auf, legte die Füße auf den zugehörigen Schemel und begann, erwartungsvoll zu blättern. Ihr Herz schlug schneller als sonst. Zum ersten Mal in einem neuen Buch zu lesen, war stets wie ein Rendezvous für sie. Zehn Minuten später hatte ein Beitrag mit dem Titel Mädchenträume sie gefangen genommen. Eine gewisse Loni Lauxmann-Kinzelmann hatte ihn verfasst. Hannah tippte den Namen in ihr Smartphone ein und fand heraus, dass die Dame erfolgreich Groschenromane geschrieben hatte. Romane, wie ihre Mutter sie geliebt hatte. Ein leichter, lauer Luftzug. Was war das? Ein plötzliches Gefühl von Wärme ließ Hannah den Blick heben. Mit einem Mal glaubte sie, auf dem blauen Sofa ihr gegenüber ...

(Auszug aus dem Prolog von Hannah - Das Kind will nicht heiraten)

* Hier geht es zu allen drei Bänden: Band 1 "Hannah - Das Kind will nicht heiraten ...!", Band 2 "Hannah - Ohne Mann ist auch echt blöd" und Band 3, in dem eines Tages Gabriel auftaucht, "Hannah - Vorhang auf zum großen kleinen Glück". Viel Spaß beim Eintauchen in die ganz persönliche Welt einer Frau, die einfach nicht sein kann und nicht sein will wie andere.

Bis bald sagt eure

 Sigrid Ruth

Montag, 15. August 2022

Wenn man die Omma aus dem Ruhrpott samt Kochkunst vermisst

Moin, meine lieben Schreiber- und Leserlinge! 

Ich lese gerade ein Buch, das den etwas seltsamen Titel "Als die Omma den Huren noch Taubensuppe kochte" trägt. Was mich an dem Titel ansprach, war die Tatsache, dass die Autorin aus Essen stammt, meiner Heimatstadt. Und dort spielt auch der Roman. Dass die Omma in einem Puff putzt, erinnerte mich an die Erzählungen meiner Mutter hinter vorgehaltener Hand über die neue Nachbarin, die zuvor in der Stahlstraße gewohnt hatte. Und das war offenbar etwas Schlimmes. In Hannah Band 1* könnt ihr mehr darüber erfahren. Da mache ich euch auch mit meiner Omma bekannt, genauer gesagt mit Omma Mielken. Wenn sie nicht im Kohlenpott gehaust hätte, hätten ihre Enkelkinder vielleicht etwas vornehmer Oma Emilie gesagt. Klingt ja schon ganz anders. Aber Omma Mielken war unersetzlich. Sie hatte ihren Ruhrpott-Charme. Sie konnte Äpfel so schälen, dass die Schale sich in einer einzigen hauchdünnen Spirale vom Apfel trennte und kochte schaumiges Apfelmus daraus. Dazu servierte sie hausgemachte Pinnepannekauken, in reichlich Öl gebraten. Anderswo würde man vermutlich Rösti sagen. Aber zu  meiner Omma, da passte Pinnepannekauken einfach viel besser. Vor wenigen Tagen wäre sie 117 Jahre alt geworden. Leider starb sie schon mit knapp über 80. Ich würde sie zu gern mal wieder in meine Arme schließen. Und dann mit ihr Hausmannskost schnabulieren. Taubensuppe? Nein, die habe ich nie gegessen. Ich glaube, Omma auch nicht. Das ging ja auch gar nicht. Ich glaube, der Uroppa, der war im Taubenzüchterverein. Da sind die Tauben so'ne Art Rennpferde. Und so was isst man nicht.


So was kannte Omma Mielken noch nicht - und das war vermutlich auch gut so ...

 

* Hier geht es zu allen drei Bänden: Band 1 "Hannah - Das Kind will nicht heiraten ...!", Band 2 "Hannah - Ohne Mann ist auch echt blöd" und Band 3, in dem eines Tages Gabriel auftaucht, "Hannah - Vorhang auf zum großen kleinen Glück". Viel Spaß beim Eintauchen in die ganz persönliche Welt einer Frau, die einfach nicht sein kann und nicht sein will wie andere.

Bis bald sagt eure

 Sigrid Ruth 

Donnerstag, 11. August 2022

Ein oberflächlicher Backfisch mit Beziehungsphobie?

Moin, meine lieben Schreiber- und Leserlinge! 

Nun ist sie da: Unter der Überschrift "Gelungen ...!" erschien vorhin die erste 4-Sterne-Rezension zu Hannah - Vorhang auf zum großen kleinen Glück", verfasst von einem gewissen Marian. Er (oder sie) schreibt nicht unkritisch und doch begeistert folgendes:

Ich gestehe: Band 1 dieser Trilogie hatte mich nicht vom Hocker gerissen. Weder von Hannahs Lebenszielen noch auch von der Art, wie sie darüber schrieb, fühlte ich mich angesprochen. Hatte sie sich seit Backfischzeiten denn gar nicht weiterentwickelt? Dachte sie gar nicht über eigene Anteile an dem Scheitern ihrer Beziehungen nach? Offensichtlich war sie doch allzusehr auf Außenwirkung bedacht und litt dazu an einer ihr unbewussten Beziehungsphobie!

Ganz anders der frisch erschienene dritte Band, auf den eine Leseprobe mich neugierig gemacht hatte. Hannah hat schreiben gelernt! Ihre Suche nach dem Traumprinzen und ob sie den wirklich braucht, um glücklich zu sein, das beschreibt Hannah lebendig und spannend. Ein lesenswertes Buch für alle Frauen, die zur Nachkriegsgeneration gehören und über die Vorurteile, mit denen Sie aufgewachsen sind, hinausgewachsen sind.

Ich freue mich sehr über diese erste Bewertung. Und gleich mache ich einen schönen Spaziergang und denke darüber nach, wann ich begonnen habe, die Backfischzeiten hinter mir zu lassen.

 

* Hier geht es zu allen drei Bänden: Band 1 "Hannah - Das Kind will nicht heiraten ...!", Band 2 "Hannah - Ohne Mann ist auch echt blöd" und Band 3, in dem eines Tages Gabriel auftaucht, "Hannah - Vorhang auf zum großen kleinen Glück". Viel Spaß beim Eintauchen in die ganz persönliche Welt einer Frau, die einfach nicht sein kann und nicht sein will wie andere.

Bis bald sagt eure



 Sigrid Ruth 

Zielgruppe und die richtige Nische für Hannahs Lebensgeschichte

Moin, meine lieben Schreiber- und Leserlinge! 

Zunächst einmal, das gebe ich zu, habe ich die Hannah-Geschichte nur für mich geschrieben, denn es war mir wichtig, all die intensiven Erlebnisse und Erfahrungen, die das Leben mir beschert hatte, einmal aufzuschreiben. Natürlich war mir klar, dass ich sie damit in gewisser Weise noch einmal neu erleben würde. Das aber, so dachte ich, kann mir nur helfen, dasjenige besser zu verarbeiten, was nun mal nicht so schön, und mich über das noch einmal bewusst zu freuen, was echt schön war. Ich sehe ja lieber halbvolle statt halbleere Gläser vor mir stehen.  Mit dieser Sichtweise erkenne ich inzwischen dankbar, dass das Gute überwog. 

Bei rund 1.400 Buchseiten ist es relativ unwahrscheinlich, dass man bis zum Schluss durchhält - nur für sich selbst. Natürlich hätte ich alles einfach nur so runterrotzen können, damit es dann eben dastand, ausgedruckt und abgeheftet hätte werden können. Aber das genügte mir nicht. Ich wollte es richtig gut machen. Ich freute mich aufs Lesevergnügen - für mich selbst, aber auch für andere. Für Freunde. Und auch für Menschen, die ich nicht kannte, von denen ich aber dachte, dass sie Gewinn erzielen könnten, indem sie meine Geschichten lesen. Dass sie Freude haben werden. Dass sie mit mir lachen und mit mir weinen. Und etwas für ihr eigenes Leben lernen. Damit stand relativ schnell fest: Nein, ich schreibe das doch nicht für mich allein auf. Ich schreibe es - vor allem - auch für euch. Um meine Erkenntnisse, mein Wissen, meine Erfahrungen und Erlebnisse mit euch vertrauensvoll zu teilen und nacherlebbar machen.

Da mir bekannt ist, wie schwierig es ist, etablierte Verlage von den Ergüssen einer unbekannten Autorin zu überzeugen - guter Schreibstil hin oder her - kam ich auf eine Idee zurück, die ich schon lange im Hinterkopf hatte: Selbpubishing. Das wurde befördert durch eine Facebook-Freundin und deren Mann, die beide mit ihren Büchern auf diese Weise sehr erfolgreich wurden und begeisterte LeserInnen fanden. Die beiden publizieren vorrangig über KDP. Ich machte mich schlau, meldete mich dort an und legte los.

Dann entdeckte ich den supersympathischen Tom von  Nomad Publishing. Der bietet ein Coaching für alle an, die sich mit KDP ein Business aufbauen wollen. Business - was für ein schreckliches Wort für eine so wunderschöne Tätigkeit wie das Bücherschreiben, dachte ich. Allerdings arbeiten viele KDPler auch mit Ghostwritern zusammen. Sie lassen schreiben und vermarkten die Bücher dann. Da passt Business ja schon, dachte ich, nur für mich passte es irgendwie nicht. Ich wollte es nicht irgendwie technisch und zusammenkomponiert. Ich wollte alles mit Herzblut selbst machen: Schreiben, Korrigieren, Überabeiten, Formatieren, Cover. Es machte Spaß und ich lernte so einiges dabei. 

Von Tom weiß ich inzwischen, wie wichtig es ist, eine gute Nische für das eigene Projekt zu finden und auch Geld auszugeben. Wenn schon nicht für Designer oder Ghostwriter, dann doch wenigstens für Werbung. Da taste ich mich nun, da alle drei Hannah-Bücher fertig sind, allmählich ran. Denn was nützen die tollsten Bücher, wenn die LeserInnen sie im Überangebot neuer Titel nicht finden können.

Last but not least: Was ist meine Zielgruppe, was ist meine Nische? Ich denke, die Zielgruppe ist relativ breitgefächert. Band 3 ist sicherlich besonders gut geeignet für Frauen der Generation 50 und 60 plus, denn es geht um Männersuche vs. Selbstverwirklichung im fortgeschrittenen Alter. Aber ich weiß von einigen Männern, die die ersten beiden Bände gelesen haben und sich nun über den dritten freuen. Ich weiß von Frauen, die meine Töchter sein könnten, und begeisterte Leserinnen sind. Hochsensibel, introvertiert, liebessüchtig, bildungshungrig, kreativ, beziehungsgestört - das sind wichtige Stichworte, die alle in die richtige Richtung gehen, wenn man erzählen will, worum es in Hannahs Geschichte geht. 

Ich bin - und das hat mich angetrieben - zutiefst überzeugt von diesem Buchprojekt. Mein Traum: Wenn erst einmal alle drei Bücher fertig sind, dann werden die LeserInnen erkennen, dass es da wirklich um eine wichtige Geschichte geht, nicht um irgendeinen Schnellschuss einer unbekannten Autorin. Dann werden sie vielleicht nicht nur ein Buch kaufen, sondern gleich alle drei. Sie werden Rezensionen schreiben und anderen von Hannah erzählen. Und obwohl Band 3 erst seit kurzem draußen ist, zeichnet sich schon jetzt ab, dass ich damit richtig liegen könnte. (Na ja, die Rezensionen für Band 3 müssen erst noch kommen, aber es gab weitere für 1 und 2. Und es werden Bücher gekauft.) 

Freu mich ja so. Ein großes Dankeschön an euch alle ...! 


 

* Hier geht es zu allen drei Bänden: Band 1 "Hannah - Das Kind will nicht heiraten ...!", Band 2 "Hannah - Ohne Mann ist auch echt blöd" und Band 3, in dem eines Tages Gabriel auftaucht, "Hannah - Vorhang auf zum großen kleinen Glück". Viel Spaß beim Eintauchen in die ganz persönliche Welt einer Frau, die einfach nicht sein kann und nicht sein will wie andere.

Bis bald sagt eure

 Sigrid Ruth 

Mittwoch, 10. August 2022

Kommunikation - das nervige Fragezeichen zwischen Mann und Frau

Moin, meine lieben Schreiber- und Leserlinge! 

Sinngemäß las ich folgende Aussage kürzlich in einem Buch: Gespräche zwischen Männern und Frauen sollten verboten werden - das geht nämlich meistens nach hinten los. Kann ich leider nur bestätigen. Wir scheinen einfach verschiedene Sprachen zu sprechen. Ein Buchtitel bringt es auf den Punkt: Du kannst mich einfach nicht verstehen. Sooo zutreffend! Ich kann es - für Frauen - so klar und verständlich äußern, wie ich will, bei ihm kommt es entweder gar nicht oder falsch an oder er vergisst es sofort wieder. 

Wie soll frau damit umgehen? Humor ist wahrscheinlich nicht der schlechteste Weg, auch wenn der einem schon mal verlorengehen kann unterwegs. Im Buddhismus wird geraten, Dinge so anzunehmen, wie sie nun einmal sind - immer wieder. Und in den Körper hineinzufühlen, wo genau die negativen Gefühle sitzen, um sie möglichst schnell loswerden zu können. Alles schon probiert. Oft klappt es, nur meistens nicht lange. Das große Schweigen zwischen Mann und Frau kann man gelegentlich in Lokalen beobachten, wo beim gemeinsamen Essen kaum mehr gesagt wird als: "Reichst du mir mal das Salz" (von ihm) oder "Ich glaube, der Koch ist verliebt - das Essen schmeckt versalzen" (von ihr). Worauf er dann gern mit einem gebrummten "Hm" antwortet oder einem kurzen und herzhaften "So'n Quatsch!"

Das Gute an der ganzen Sache: Es kann nicht langweilig werden. Entweder weil frau dann doch mal wieder auf die Suche nach einem neuen Partner geht in der trügerischen Hoffnung, bei dem könnte es endlich anders abgehen, weniger männlich, dafür aber natürlich insgesamt herrlich männlich. Im 3. Band der Hannah-Reihe gibt Hannah - auf der Suche nach einem neuen Weg ins Glück - eine Bestellung beim Universum auf, um den Traumtypen zu finden. Klappt erstaunlich gut. Und auch wieder nicht. Die Sache ist ja sooo vermaledeit kompliziert. Da braucht man tatsächlich eine ganze Weile, um das große Glück wiederzuerkennen, dass trotz aller Schwierigkeiten im Zusammensein steckt. Es lohnt sich, immer wieder neu danach zu suchen - auch wenn's zwischendurch eben  mal nervt.

Zwei auf einem Weg ...?


* Hier geht es zu allen drei Bänden: Band 1 "Hannah - Das Kind will nicht heiraten ...!", Band 2 "Hannah - Ohne Mann ist auch echt blöd" und Band 3, in dem eines Tages Gabriel auftaucht, "Hannah - Vorhang auf zum großen kleinen Glück". Viel Spaß beim Eintauchen in die ganz persönliche Welt einer Frau, die einfach nicht sein kann und nicht sein will wie andere.

Bis bald sagt eure

 Sigrid Ruth 

Dienstag, 9. August 2022

Zwischen Wunschtraum, Hängematte und Friedhofsblumen

Moin, meine lieben Schreiber- und Leserlinge! 

Hannah* war noch ein Kind, als sie an der Reihe war, das Kalenderblatt im Küchenkalender umzublättern. Gebannt blickte sie auf die blau-weiß-gestreifte Hängematte, die da zwischen zwei Palmen hing, an einem wunderbar weißen Sandstrand. Kein Mensch war zu sehen. Nur Himmel, Sand, Wasser und die Hängematte. Hannah hatte kurz die Luft angehalten und es im nächsten Moment einfach gewusst: Irgendwann in meinem Leben werde ich an genau so einem Strand sein. Zwischen solchen Palmen. Mit genau so einer Hängematte. Eine Vorstellung, die einer großen Illusion gleichkam, damals, als sie noch zu fünft in einer 50-Quadratmeter-Wohnung hausten und Hannah in der Küche schlafen musste. Als sie aber auf ihren sechzigsten Geburtstag zuging und die Verhältnisse sich gründlich gewandelt hatten, schien es nur allzu klar zu sein, dass solch ein Fest auch einer besonderen Reise bedurfte. In der Karibik, dachte sie, da gibt es solch einen wunderbaren Strand ganz bestimmt. Und sie tat alles, um Malte davon zu überzeugen, mit ihr diese Reise anlässlich ihres runden Geburtstages zu unternehmen. Letztlich stimmte er zu. Er buchte die Reise. Doch er kam einfach nicht mit ...



Für den Vormittag hatte Hannah eine Panoramafahrt gebucht. Sie musste früh aufstehen, um die Abfahrt nicht zu verpassen. Anna-Lena war bei einem anderen Ausflug unterwegs, hoch auf dem Rücken der Pferde. Hannah beneidete sie um ihre Sportlichkeit und ihren Mut. Und dann auch noch darum, dass unglaublicherweise dieser Sänger denselben Ausflug gebucht hatte. Durfte er das überhaupt, so mit Passagieren ...?
Die Fahrt, die Hannah gewählt hatte, erwies sich als anstrengend. Es war brütend heiß und all die touristischen Informationen, die Hannah zu hören bekam, mochte sie kaum aufnehmen. Früher hatte sie ständig fotografiert und sich Notizen gemacht, um Artikel für die beiden Internet-Foren daraus zu machen, bei denen sie sich erste Meriten als freie Journalistin verdient hatte. Doch die Goldgräberstimmung unter den Hobby-Autoren, die sich endlich gelesen und sogar honoriert sahen, war bald schon verflogen. Was soll ich jetzt noch mit all den Infos, fragte Hannah sich. Ist mein Kopf nicht so schon voll genug?
Als am Meer eine Pause eingelegt wurde, zu kurz, um in Ruhe baden gehen zu können, setzte Hannah sich am Strand in den Schatten einer Palme. Sie wäre gern lange dort sitzen geblieben, um einfach  nur der Brandung zu lauschen, ohne einen Pulk von Menschen um sich herum und ohne die Uhr im Rücken. Sie blickte sich um. Nirgends war eine Hängematte zwischen Palmen zu sehen. Vielleicht ist es einfach ein Klischee, dachte sie, und das auf dem Kalenderblatt damals war eben ein gestelltes Foto. Ein wenig freute sie sich auf den Friedhof, der als Nächtes auf dem Programm stand. Sie hatte schon viele besichtigt. Friedhöfe waren für sie tatsächlich Orte des Friedens. Und Orte der Träume und Vorstellungen. Sie erinnerte sich an den berühmtesten Friedhof Frankreichs,  Père Lachaise in Paris, wo die Großen des Landes begraben lagen. Da hatte sie  begeistert fotografiert, während Malte mit seinen Kollegen beschäftigt war. Sie  hatte Inschriften gelesen, die Stimmung auf sich wirken lassen, sich Geschichten zu den Menschen ausgedacht, deren Daten da in Stein gemeißelt waren, und sich Gedanken über die Endlichkeit des Lebens gemacht und den Trost, der darin lag. Aber das Terrain mit den schwarz-weißen Grabmälern, das sie nun nach kurzer Weiterfahrt präsentiert bekamen, erwies sich als Steinwüste, garniert mit deprimierend wirkenden Kunstblumen. Das ist kein Ort für Träume, dachte sie. Dennoch machte sie ein paar Fotos, fast pflichtbewusst. Es ist, wie es ist, dachte sie, ich habe allmählich genug gesehen. Genug Friedhöfe, genug Kirchen, genug von allem.

(Auszug aus Hannah - Vorhang auf zum großen kleinen Glück)


* Hier geht es zu allen drei Bänden: Band 1 "Hannah - Das Kind will nicht heiraten ...!", Band 2 "Hannah - Ohne Mann ist auch echt blöd" und Band 3, in dem eines Tages Gabriel auftaucht, "Hannah - Vorhang auf zum großen kleinen Glück". Viel Spaß beim Eintauchen in die ganz persönliche Welt einer Frau, die einfach nicht sein kann und nicht sein will wie andere.

Bis bald sagt eure

 Sigrid Ruth 

Montag, 8. August 2022

Autobiografisch - das ganze Leben liebevoll ins Regal stellen

Moin, meine lieben Schreiber- und Leserlinge! 

Mal traurig, mal wunderbar - das Leben, so sieht's aus ...!

 

Gerade habe ich den ersten Schwung Autorenexemplare von Band 3 meiner autobiografischen Hannah-Reihe* bestellt. In einer guten Woche dürften die neuen Bücher bei mir eintrudeln. Das ist aus dreierlei Gründen prima:

  1. Ich kann bereits vorbestellte Exemplare - mit Widmung natürlich - an meine ungeduldigen Leserinnen verschicken. 
  2. Ich habe Exemplare parat, die ich an den Herzallerliebsten, an Angehörige und besonders gute Freunde verschenken kann.
  3. Ich habe meine eigene Reihe komplett - bereit für einen Ehrenplatz in meinem Bücherregal.

Dass die ersten beiden Gründe gut sind, versteht sich irgendwie von selbst. Etwas Besonderes ist Grund drei. Ich stelle mir das so vor: Ich habe jetzt so ziemlich alles aufgeschrieben, was mich in meinem Leben wirklich bewegt hat - und das war eine Menge. Manches davon war besonders schön, anderes besonders traurig. Dann wieder gab es viel, was Anlass bot zum Schmunzeln oder befreiten Auflachen. Aber es wird ja zu Recht immer wieder dazu geraten, im Hier und Jetzt zu leben. Und in diesem Zusammenhang ...:

Ich bilde mir ein, dass das mit dem Loslassen und der Achtsamkeit im Heute besser gelingen wird, wenn ich gar nicht mehr so viel über früher werde nachdenken müssen. Es besteht ja nicht die Gefahr, Wichtiges aus meinem Leben zu vergessen. Steht ja nun alles drin in den Hannah-Büchern. Und die drei Bände stehen bald Seite an Seite in meinem Regal. Ein schmucker Schuber wäre noch schön - vielleicht bastele ich mir einen, verziert mit Samt und Seide. Ein paar Strasssternchen noch dazu? Symbolisch für die glitzernden Highlights in meinem Leben? Na, mal sehen. 

Nun warte ich erst einmal ab, bis die Lieferung kommt. Und dann drücke ich alle drei Bände fest an mein Herz. Und dann stelle ich - aufatmend und liebevoll - mein Leben ins Regal.

* Hier geht es zu allen drei Bänden: Band 1 "Hannah - Das Kind will nicht heiraten ...!", Band 2 "Hannah - Ohne Mann ist auch echt blöd" und Band 3, in dem eines Tages Gabriel auftaucht, "Hannah - Vorhang auf zum großen kleinen Glück". Viel Spaß beim Eintauchen in die ganz persönliche Welt einer Frau, die einfach nicht sein kann und nicht sein will wie andere.

Bis bald sagt eure

 Sigrid Ruth 

Sonntag, 7. August 2022

Heilsamer Optimismus bei Liebeskummer

Moin, meine lieben Schreiber- und Leserlinge! 

 Seit ein paar Tagen ist der 3. Band der Hannah-Reihe auf dem Markt. Und gestern wurden zum ersten Mal alle drei Bände gekauft. Ein tolles Gefühl! Denn genau so habe ich mir das vorgestellt, dass Leser und Leserinnen Hannah wirklich von ihren ersten Lebenstagen bis heute begleiten möchten, um zugleich über ihr eigenes Leben nachzudenken. Möchtest DU das auch? Würde mich so freuen. Und um dir die Entscheidung vielleicht ein wenig leichter zu machen, zeige ich dir nun einen Ausschnitt aus Band 3 "Vorhang auf zum großen kleinen Glück":


Malte würde nicht wieder einziehen in das Haus, das bald wieder ihm allein gehören würde. Auch nicht mit Ira, seiner Neuen. Sobald wie möglich wollte er verkaufen. Aber noch ging das nicht, denn noch war es für Hannah die eheliche Wohnung, die ihr einen Schutzraum bot. Erst einmal würde sie eine zumutbare Unterkunft für sich allein finden müssen. Der Wohnungsmarkt aber war gerade denkbar eng in der kleinen Stadt in Schleswig-Holstein, in die sie Maltes wegen gezogen war. So oft habe ich mir ein Refugium für mich allein vorgestellt, wenn es wieder einmal Streit gegeben hat zwischen uns, dachte sie bedrückt, doch nun möchte ich im Grunde nichts anderes als das Rad der Geschichte zurückdrehen. So gern möchte ich alles wieder so haben, wie es gewesen ist – nur schöner, liebevoller, friedlicher. Viel friedlicher.
In meinem Bild steckt tatsächlich viel Kraft, dachte Hannah, die den Blick nicht wenden konnte. Viel Licht hinter den Wolken, viel Hoffnung in noch undurchdringlicher Düsternis. Es ist fast ein Wunder, dass ich so malen konnte.
„Das ist kein Wunder, das ist Optimismus“, sagte Rosa, „und den brauchst du jetzt, wenn du wieder glücklich werden willst.“
Ach, Rosa ...! - Hannah war ja so froh, dass wenigstens ihre treue innere Stimme ihr geblieben war, vertraut seit ihrer Kindheit.
„Ich weiß aber nicht, wie“, sagte sie kläglich.
„Das wird sich zeigen. Wenn du wirklich bereit bist, die Trauer und den Schmerz hinter dir zu lassen, dann klappt das auch. Ich weiß das.“

...

 
Mit Optimismus zurück zum Feuer der Liebe ...?


Hier geht es zu allen drei Bänden: Band 1 "Hannah - Das Kind will nicht heiraten ...!", Band 2 "Hannah - Ohne Mann ist auch echt blöd" und Band 3, in dem eines Tages Gabriel auftaucht, "Hannah - Vorhang auf zum großen kleinen Glück". Viel Spaß beim Eintauchen in die ganz persönliche Welt einer Frau, die einfach nicht sein kann und nicht sein will wie andere.

Bis bald sagt eure

 Sigrid Ruth 

Donnerstag, 4. August 2022

Gabriel, der mutige Herzallerliebste in einer weitgehend authentischen Geschichte

Moin, meine lieben Schreiber- und Leserlinge! 

Es ist fast auf den Tag genau ein Jahr her, dass ich Band 1 meiner Biografie als Selfpublisher veröffentlicht habe. Hätte man mir damals gesagt, dass ich innerhalb eines Jahres alle drei Bände online stellen würde, hätte ich es vermutlich nicht geglaubt. An die 1.400 Seiten Nabelschau, das ist kein Pappenstiel. Zudem habe ich alle drei Bände meinem Herzallerliebsten vorgelesen. Bei Band 1 und 2 nach, bei Band 3 vor der Veröffentlichung. Letzteres war sowohl ihm als auch mir wichtig, da er in der Figur von Gabriel auf den letzten 200 Seiten regelmäßig erscheint. Ich zeige ihn weitgehend so, wie er ist, und das muss (M)man(n) ja erst mal wollen. Zugegeben, er hatte schon ein paar Änderungswünsche, sogar ein paar viele. Aber meistens waren es eher Vergenauerungen als Weglassungen. Von einigen Details mal abgesehen, die ihm dann doch zu persönlich waren. 

Dass ich mich in der Hannah-Reihe ziemlich offenherzig gebe, ist die eine Sache. Dass er das auch für sich zulässt, finde ich mutig und ich rechne es ihm hoch an. Die Frage ist ja, wie authentisch man sein sollte und wie authentisch man sein darf, wenn man einen autobiografischen Roman schreibt. Einerseits sollen die handelnden Personen weitgehend geschützt werden, was nicht nur andere Namen, sondern auch sonstige Verfremdungen erfordert. Andererseits soll die Geschichte ja auch in etwa so erzählt werden können, wie sie sich ereignet hat. Eine Gratwanderung. Umso mehr bin ich froh, dass Gabriel mir erlaubt hat, unsere Geschichte mit Hochs und Tiefs weitgehend so zu erzählen, wie sie war. Und wenn ich dann eines Tages im Altersheim hocke und nicht mehr gut gucken kann, dass lass ich mir die Bücher vielleicht nach und nach von einer ehrenamtlichen Hilfskraft vorlesen. Und vielleicht sitzt Gabriel ja dann daneben, hört auch zu und lächelt mich so richtig nett an.


 

Hier geht es zu allen drei Bänden: Band 1 "Hannah - Das Kind will nicht heiraten ...!", Band 2 "Hannah - Ohne Mann ist auch echt blöd" und Band 3, in dem eines Tages Gabriel auftaucht, "Hannah - Vorhang auf zum großen kleinen Glück". Viel Spaß beim Eintauchen in die ganz persönliche Welt einer Frau, die einfach nicht sein kann und nicht sein will wie andere.

Bis bald sagt eure

 Sigrid Ruth 

Boyfriend oder Überfall auf St. Domenica?

Moin, meine lieben Schreiber- und Leserlinge! 

Eine Reise in die Karibik - als Hannah zwanzig oder dreißig war, wäre ihr das noch als unvorstellbarer Luxus erschienen, doch die Zeiten ändern sich. Zu ihrem sechzigsten Geburtstag buchten sie zwei Wochen Kreuzfahrt und eine Woche Barbardos. Leider wurde aus der Traumreise eher eine Albtraumreise, denn Hannah musste sie ohne Malte antreten und da sie völlig überraschend davon ausgehen musste, sich derlei Reisen künftig nicht mehr leisten zu können, ging sie allein auf Tour, anstatt sie verfallen zu lassen. 

Als frischgebackener Single zu reisen, das war ja ab Bord nun schon schwierig genug. Richtig schwierig aber fand sie es bei den Landgängen. Die nämlich machten allein deutlich weniger Spaß. Und - was noch schlimmer war - sie waren nicht sicher - wie sich auf St. Domenica auf deprimierende Weise zeigen würde:

They will take it

... In der Kabine strickte Hannah wenig später trotz der Schmerzen weiter an ihrem Fallmaschenloop. Nachmittags holte sie sich Kaffee und frische Ananas mit Sahne und ging hinaus auf die Terrasse. Die Stühle waren feucht vom letzten Regen. Mit einem Tempotuch rieb sie einen trocken, setzte sich, aß und trank. Hannah kannte das aus ihrer Kindheit: Wenn man traurig war, musste man essen, damit bald alles wieder gut wurde. Ein kurzer Stimmungsaufschwung setzte tatsächlich ein, doch der hielt nicht lange an. Ich brauche Bewegung, dachte sie, wenigstens ein bisschen. Ich seh mir den Ort an.
Sie ging zur Rezeption und tauschte fünfzig Euro gegen Dollar ein. Vielleicht finde ich ja doch ein nettes Souvenir, dachte sie. Niedergeschlagen ging sie wenig später an Land. Die Sonne brannte wie Feuer auf ihrer Haut. In einer Seitenstraße sprach sie eine alte, schwarze Frau an, die nur noch wenige Zähne im Mund hatte. „Where are you from? Where are you going?“
Dann warnte sie Hannah, sie solle bloß vorsichtig sein. „Your chain, your bag, your camera. You are alone. They will take it.“
Man wird mich überfallen?! – Hannah begann trotz der Hitze zu frösteln. Die Frau riet ihr, Richtung Schiff zu gehen, und so traurig es auch war, Hannah sah ein, dass es sinnvoll war, ihrem Rat zu folgen. Auf dem Weg zum Anleger rief ein junger Farbiger, der mit anderen jungen Männer zusammenstand, Hannah zu: „Do you want a boyfriend?“ Das gibt’s doch nicht, dachte Hannah. Die machen auch vor grauen Haaren nicht Halt. Ob sie wirklich mit einer älteren Frau schlafen würden, wenn sie im Gegenzug Geld von ihr bekämen? Wirkte die Aussicht auf Geld erotisierend genug? 

...

(Auszug aus Hannah Bd. 3 "Vorhang auf zum großen kleinen Glück")*


 

Wie wäre es mit ein wenig Schnupperlektüre? Hier geht es zu Band 1 "Hannah - Das Kind will nicht heiraten ...!", zu Band 2 "Hannah - Ohne Mann ist auch echt blöd" und zu Band 3* "Hannah - Vorhang auf zum großen kleinen Glück". Viel Spaß beim Eintauchen in die ganz persönliche Welt einer Frau, die einfach nicht sein kann und nicht sein will wie andere.

Bis bald sagt eure

 Sigrid Ruth 

Die Hannah-Trilogie wird fortgesetzt - Hannah & der kleine Camper Oddi

Moin, meine lieben Schreiber- und Leserlinge! Die Zeit bleibt nicht stehen. - Es gibt Neues von Hannah. Noch immer ist sie mit Gabriel zusa...