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Mittwoch, 9. Juni 2021

Aufschieberitis aus Angst vor Öffentlichkeit im Schreibprozess durchschauen und bewältigen

Moin, meine lieben Schreiber- und Leserlinge!

Vor ein paar Jahren habe ich mal einen Online-Kurs zum Thema Aufschieberitis gemacht. Der war spannend. Doch eigentlich habe ich nur zweierlei behalten:

  1. Aufschieberitis heißt auf Fachchinesisch Prokrastination.
  2. Und, viel wichtiger: Hinter der Aufschieberitis steckt immer eine sehr starke Emotion.

Mir ist die Gewohnheit des Aufschiebens sehr gut bekannt und das Gefühl dahinter wohl auch: Angst. Die Angst des Versagens, die Furcht davor, Fehler zu machen und dadurch abgelehnt oder womöglich sogar bestraft zu werden. Ich, das ehemals brave kleine Mädchen. Das geht mir jedes Mal bei der Steuererklärung so. Das kenne ich, wenn ein emotional schwieriger Brief oder ein prekäres Gespräch von Wichtigkeit längst an der Reihe wären. Und ich erkenne es im Zusammenhang mit dem kreativen Schreiben. Da besonders. Allerdings nur im Zusammenhang mit der Aufmerksamkeit, die mir durch ein eigenes Buch zuteil werden könnte. Was, wenn ich demnächst damit auf Lesereise muss, raus aus meinem Elfenbeimturm, Oh, Gott ...!

 

Copyright Sigrid Ruth Stephenson

Eine Blüte mag uns perfekt erscheinen, wir selbst nicht. Doch gut ist gut ist verdammt noch mal gut genug.
 

Für mich hat das viel mit Perfektionismus zu tun. Wie sollte ich jemals annehmen dürfen, gut genug zu sein, um einen Text in die Öffentlichkeit zu entlassen? Das wurde ein wenig besser, als ich 2008 die Chance bekam, mich, ohne es gelernt zu haben, als Journalistin zu beweisen. Und immer wieder Lob für meine Texte bekam. Ich überwand die Angst, wenn ich an Literaturwettbewerben teilnahm, denn da gab es einen Abgabeschluss und eine Höchstanzahl an Zeichen und damit Druck. Nun stehe ich kurz davor, meinen ersten autobiografischen Roman als E-Book herauszugeben. Indem ich einen Termin dafür festlegte, den 1. Juli 2021 nämlich, machte ich mir selbst Druck. Das soll mir helfen, die Angst zu überwinden, nicht gut genug zu sein. Und es zwingt mich, mich nicht länger von allen möglichen anderen Aufgaben und Vergnügungen abhalten zu lassen und am Ball zu bleiben. Ich habe noch etliche Stunden Arbeit vor mir, bis ich das Gefühl werde haben können: Ja, so ist es okay. Nicht perfekt, aber gut. Und gut ist gut genug. 

Das Gegenteil von Angst ist Mut. Es gibt eine wunderbare Meditation von Mojo Di bei You Tube. Ich brauche ihre beruhigende Stimme nur zu hören, schon verliere ich ein wenig von dem riesigen, bisweilen geradezu albernen Widerwillen, der mich davon abhält, manche Dinge anzugehen. Die Angst, Fehler zu machen und dafür kritisiert werden können, nimmt ab. Das Ding ist nämlich, Kritik muss schon sehr wohlwollend und konstruktiv sein, damit ich sie annehmen kann. Ist sie das nicht, fürchte ich sie. Mojo Di dagegen macht mir Mut, gibt mir neue Motivation. Mit ihren positiven Affirmationen, die mir helfen, den Glauben an mich selbst und an den Erfolg wiederzufinden und die Freude am Tun. Mein Glaube, dass mein Buch eine zunehmende Zahl von Menschen wirklich gefallen wird, wächst. Verdammt, tut das gut! Mit dem Blog habe ich meine Texte bereits öffentlich gemacht. Und, was soll ich sagen, nichts Schlimmes ist passiert. Ganz im Gegenteil: Ich bekam Zuspruch. Und hier und da spürte ich bereits die Begeisterung, die ich mir wünsche. Was beweist: Man muss es einfach wagen. Auch wenn der Spruch abgedroschen klingt: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

Ich bin sehr gespannt, wie es mir in den kommenden drei Wochen damit gehen wird. Und ich werde euch berichten. Ehrlich und offen. 

Bis bald sagt eure

Sigrid Ruth

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