Moin, meine lieben Schreiber- und Leserlinge!
Wer sich bei Amazon umsieht und dort ein Werk entdeckt, das ihn interessiert, hat die Möglichkeit, einen Blick ins Buch zu werfen. Im örtlichen Buchhandel ist das selbstverständlich und auch im Internet will niemand die Katze im Sack kaufen. Für den Autor oder die Autorin ist das eine gute Werbemaßnahme. Wenn der Stil und die Art der Darstellung den LeserInnen gefällt, stehen die Chancen weitaus besser als ohne Leseprobe, dass das Buch gekauft wird. Daneben gibt es den höchst wichtigen Klappentext. Ihn zu schreiben, ist eine Kunst. Er soll informativ sein und neugierig machen, er soll zeigen, in welche Richtung das Buch geht, aber er soll auch auf keinen Fall zu viel verraten. Vor allem natürlich nicht das Ende.
Ich habe seit etlichen Tagen gegrübelt, welcher Klappentext für meine autobiografische Roman-Trilogie rund um Hannah all das in sich vereinigen könnte. Ich weiß, dass die Bücher spannend sein werden, aber wie zeige ich das meinen LeserInnen, ohne zuviel zu erzählen? Immerhin hattet ihr hier im Blog schon reichlich Leseproben, mehr als jeder "Blick ins Buch" es hergibt. Wie mache ich spürbar, dass es noch viel mehr zu entdecken gibt? Das waren nix als Nebel und Wattewolken im Kopf ...!
Und vorhin hatte ich dann einen Einfall. Der heißt so, weil er aus dem Nichts zu kommen scheint. Ist natürlich nicht so - in Wirklichkeit waren Denker oder Denkerin vorher entspannt, in einer Art meditativen Zustands. So etwas kann die heiße Dusche sein, unter der man vor sich hin summt. Oder ein Waldspaziergang. Bei mir waren es Unkrautzupfen und das Anbinden von zu großen Pflanzen, die der Regen flachgelegt hatte. Als ich vorhin wieder ins Haus kam, war der Einfall da und der Klappentext stand. Einfach so. Hier ist er. Neugeboren. Extra für euch:
Copyright: Sigrid Ruth Stephenson
Plötzliche Einfälle scheinen aus dem Nichts zu kommen - ist aber nicht so ...!
Klappentext:
Hannah, 1955 im Kohlenpott geboren, geht leidenschaftlich gern zur Schule und spürt schon als Kind, dass etwas mit ihr nicht stimmt. Aber was? Sie will unbedingt das schöne weiße Lyzeum besuchen, an dem sie jeden Tag vorbeigeht, und Abitur machen. Doch Mutti sagt:„Mittlere Reife reicht. Mädchen heiraten sowieso.“ Hannah gehorcht, doch ihr Traum stirbt nicht. Sie tut alles, um so viel zu lernen, wie möglich. Um die Liebe ihrer Eltern nicht zu verlieren, begibt sie sich schon als Vierzehnjährige auf die Suche nach einer guten Partie und ist schon bald verliebt in die Liebe. Sie trifft auf wertvolle Männer, gutaussehend, interessant, gebildet. Gleich drei von ihnen sind bereit, sie zu heiraten. Zugleich kämpft sie weiter um Bildung. Doch Hannah findet nicht zur Ruhe, zieht alles in Zweifel und riskiert ihr Glück. Als die Sache mit dem Vorhang passiert, ahnt sie, was wirklich mit ihr los ist, und nimmt den Kampf auf gegen einen unsichtbaren Feind. Eine Trilogie im Stil aktueller Sagen aus deutschen Regionen. Und doch ganz anders ...!
Mehr als 100 bis 200 Wörter soll es nicht sein, steht in den Empfehlungen von tredition. Dieser Text hat jetzt 171. Passt.
Noch neun Tage bis zum Erscheinen von Band I.
P. S. Gerade habe ich ein Video von Julia K. Stein zum Thema Klappentext gesehen. Sie gibt wirklich tolle, engagierte Tipps zu verschiedensten Themen rund ums Schreiben und Veröffentlichen, nicht zuletzt für Selfpublisher. In diesem Video sagt sie eindeutig: Ein Klappentext ist keine Inhaltsangabe. Er sollte kurz sein, klar das Genre herausstellen, Gefühle transportieren, Marker enthalten, die den LeserInnen Orientierung geben, nicht zu viel vorwegnehmen. - Hm, grübel! Trifft das bei mir zu? Noch nicht so ganz, oder? Stoff zum Nachdenken ...!
Bis bald sagt eure
Sigrid Ruth
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen