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Mittwoch, 23. Juni 2021

Logik, Sinn, Überraschung - Befriedigung finden im Ende einer Geschichte

Moin, meine lieben Schreiber- und Leserlinge!

"In einem sehr realen Sinn tragen letzte Sätze die Geschichte in sich", schreibt David Michael Kaplan in seinem durchaus empfehlenswerten Schreibratgeber "Die Überarbeitung". In der Überarbeitung meiner Hannah-Geschichte stecke ich derzeit so voll drin, dass ich kaum zu etwas anderem komme. Diese abschließende Arbeit erfüllt mich. Sie strengt mich an, denn erstaunlich viele Gefühle werden dabei intensiv nach oben gespült. Sie bringt mich weiter. Ein gutes Ende möge stimmig und zugleich überraschend sein, fordert Kaplan. Ach du meine Güte! Das klingt aber verdammt schwierig. Also gut, packen wir's an:

Es heißt, es sei eine gute Idee, eine Geschichte vom Ende her zu denken, damit es eine gute Geschichte werden kann. Nicht wenige Autoren würden zuerst das Ende schreiben. Als ich damit begann, Hannahs Geschichte aufzuschreiben, geschah das noch in Ich-Form, denn es ging ausschließlich um meine Geschichte, um mein Leben. Durch den Wechsel der Perspektive habe ich mehr Freiheiten gewonnen, Figuren  zu verfremden und das eine oder andere dramaturgisch wirkungsvoller zu gestalten. Damals begann ich am Anfang, sprang aber bald schon hin und her und schrieb einfach an der Stelle weiter, zu der ich gerade Lust hatte. Eine gute Geschichte entwickelt sich. Auch wenn ich gerade erst von einem Science-Fiction-Autor las, der ein komplettes Buch in einer einzigen Nacht schrieb und am nächsten Morgen an seinen Verlag schickte. Der redigierte und veröffentlichte das Manuskript.

Da es um mein Leben ging, war mir das derzeitige Ende natürlich bekannt. Und auch wieder nicht - und das war das Spannende. Die Bedeutung ist mir im Rahmen des Schreibprozesses erst immer deutlicher geworden. Was dabei herauskam, hat mich selbst überrascht. Aber wie gebe ich diese Wirkung an meine LeserInnen weiter?


 Copyright: Sigrid Ruth Stephenson

Der wahre Durchblick kommt erst am Ende der Geschichte. Bei einer Trilogie sollte es zugleich ein Ausblick sein.

Kürzlich verfasste ich den Klappentext meiner Trilogie. Auch so etwas kann eigentlich erst gegen Ende gelingen, denn vorher fehlen Überblick und Erkenntnis. Gestern nun habe ich das Ende von Hannahs Geschichte - Teil I - überarbeitet. Es soll die Geschichte vorerst befriedigend abschließen und doch mächtig viel Neugier darauf machen, wie es weitergeht. Das ist mir vollkommen bewusst. Das Schöne ist, dass die LeserInnen im Laufe der Lektüre mit Hannah so vertraut geworden sein dürften, dass sie sie liebgewonnen haben wie einen realen Menschen und einfach wissen wollen: Wie geht es weiter mit ihr? Wenn ich ein gutes Buch ausgelesen zur Seite lege, bin ich oft richtig traurig. Die Figuren der Geschichte, die mich tage- oder gar wochenlang begleitet hatten, fehlen mir dann für eine Weile beinahe so sehr, als seien Mitglieder meiner Familie gerade für unbestimmte  Zeit zum Mars geflogen. Wie gut ist es doch da, wenn in absehbarer Zeit Band II eines Buches zu erwarten steht. Und dann auch noch Band III. Was für eine Wiedersehensfreude ...!

Wie bitte? Ihr habt gedacht, ich verrate euch jetzt gleich hier an dieser Stelle, welch stimmiges, logisches und dennoch überraschendes Ende ich für mich gefunden haben? - Natürlich nicht. Denn das steht ja im Buch. :-)

Bis bald sagt eure

Sigrid Ruth

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