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Samstag, 24. Juli 2021

Was ist ein angemessener Preis für wahre Geschichten als E-Book?

Moin, meine lieben Schreiber- und Leserlinge!

Es geht um Bedürfnisbefriedigung. Jeder Mensch, der etwas verkaufen möchte, sollte die tiefen Bedürfnisse und Sehnsüchte seines Kunden kennen. Auf Neudeutsch heißt das: Er muss seine Zielgruppe nennen können. Kennt er die und schreibt so, dass für Leser und Leserinnen ein Mehrwert entsteht, darf er selbstbewusst einen angemessenen Preis dafür verlangen. Manche Autoren geben sich mit 99 Cent zufrieden und setzen auf Masse. Ich halte davon nichts.

In der Generation meiner Eltern war ein Schriftsteller noch ein Held und ein eigenes Buch etwas Elitäres. Sachlich betrachtet aber ist ein Buch nichts anderes ein Produkt. Es steht am Ende eines langen Arbeitsprozesses. Ein Schriftsteller, der diesen Namen verdient, schreibt in erster Linie, weil er nicht anders kann. Er würde vermutlich sogar dann schreiben, wenn er wüsste, dass es außer ihm selbst keinen einzigen Leser geben wird. Eine Gewinnerzielungsabsicht kommt gewöhnlich erst an zweiter bis dritter Stelle. Früher sprach man vom schnöden Mammon. Heute weiß man: Ein Mensch leistet etwas, ein anderer möchte die Leistung in Anspruch nehmen und ist bereit, dafür zu bezahlen. Gut so ...!

Vor einigen Jahren habe ich einmal ein Interview mit einer reizenden Frau in den Dreißigern geführt, die in der alten Schäferei, in der sie mit ihrem Mann lebte, einen großen Raum zu einem äußerst behaglichen Studio ausgebaut hatte, in dem sie hawaiianische Massagen anbot. Als ich nach ihren Preisen fragte, sagte sie: "Dieses Wort verwende ich nicht gern. Ich nenne es Energieausgleich." Genial, dachte ich, das trifft es genau. 

 Copyright: Sigrid Ruth Stephenson

Ich habe keine Kristallkugel, in die ich hineinblicken könnte, um den richtigen Preis zu finden. Ob's auch ne Suppenkelle tut ...?

Für Band I meiner Hannah-Trilogie habe ich nach kurzer Überlegung statt 99 Cent oder 2,99 Euro letztlich 3,99 Euro für die EBook-Fassung angesetzt. Für ein gut geschriebenes Buch von etwa 450 Buchseiten erschien mir das als untere Grenze. Verlagsbücher angesagter Autoren sind als EBooks häufig kaum preiswerter als in der Printausgabe, aber noch bin ich keine Bestseller-Autorin - auch wenn erste begeisterte Rezensionen und Whatsapps eingetrudelt sind.

Ich kenne AutorInnen, die haben sich mit der Discount-Methode hochgeschrieben - mit gut gemachten, aber schnell geschriebenen Büchern, publiziert für 99 Cent. Später, als sie bekannter waren, wurden ihre Werke teurer - oder auch nicht. Es ist viel Bauchgefühl dabei. Außerdem empfiehlt es sich, Konkurrenzanalyse zu betreiben. Was nimmt der Mitbewerber in einem Genre für ein vergleichbares Buch? 

Für mich steht jetzt bald die Frage an, wieviel Geld ich fürs Paperback verlangen sollte. Wenn ich sehe, dass Hera Lind für ihre Romane nach wahren Geschichten 9,99 Euro oder 10,99 Euro nimmt, könnte das vielleicht ein angemessener Preis für meine Wahre Geschichte sein, vielleicht aber auch nicht. Ich muss da noch mal in mich gehen und gründlich meinen Bauch befragen. Der hat mich bisher fast immer gut beraten.

Bis bald sagt eure

 Sigrid Ruth  

* Mehr zu Hannah und eine ausführliche kostenlose Leseprobe gibt's  ab sofort bei Amazon. 

 

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