Moin, meine lieben Schreiber- und Leserlinge!
Wir leben in einer verrückten Welt. Oder sollte ich lieber sagen in einem traurigen, entmutigenden Umfeld. Corona, Überschwemmungen mit dramatischen Folgen in meiner alten Heimat, Elend am Flughafen von Kabul und so viel Schreckliches mehr. Kürzlich erst hörte ich von einem Elternpaar, das einander erschoss, weil es im ersten Stock feststellen musste, dass das Erdgeschoss mit den beiden Kindern im Nu überflutet war. Das hat mich sooo getroffen ...! Und doch gibt es noch immer so viel Schönes. Gestern entdeckte ich auf der Wiese im Garten meines Liebsten ein mir bis dahin völlig unbekanntes faszinierendes Insekt.
Copyright Sigrid Ruth Stephenson
Unheimlich und niedliche zugleich ...
Eine Raupe mit riesigen Augen, ganz schön dick und etwa vier Zentimeter lang. Im Netz identifizierte ich sie wenig später als Raupe des mittleres Weinschwärmers, einer Nachtfalterart. Auf dem so prächtig blau blühenden Agapanthus nicht weit entfernt und auf dem so leuchtend gelben Sonnenhut tummelten sich Hummeln und Schmetterlinge. Ein Stück heile Welt, die für den Moment vergessen lässt, was alles im Argen liegt.
Copyright: Sigrid Ruth Stephenson
In der Natur fallen viele Sorgen von mir ab. Sie ist es wert, dass wir sie erhalten.
Auf mein eigenes Leben als Hannah schreibend und wiederlesend zurückblicken zu können, versetzt mich in tiefe Dankbarkeit. Mein Leben ist wahrlich herausfordernd gewesen, so wie wohl jedes Leben. Aber es hielt auch so viel Schönes für mich bereit. Das kann mir niemand nehmen. Aber was ist mit meinen Kindern und Enkeln, was ist mit euren Kindern und Enkeln? Wir sollten tun, was wir können, damit es ihnen in Zukunft nicht allzu schlecht geht. Das hat viel mit Verzicht zu tun, dürfte aber umso leichter fallen, wenn wir dankbar auf das zurückblicken, was wir in relativer Sorglosigkeit schon hatten.
Bis bald sagt eure
Sigrid Ruth
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