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Mittwoch, 11. August 2021

Finden brave oder freche Mädchen ins Glück?

Moin, meine lieben Schreiber- und Leserlinge!    

Brave Mädchen kommen in den Himmel, böse überall hin, zumindest besagt das ein populärer Buchtitel. Wer sich wie im Himmel fühlt, ist gewöhnlich überglücklich. Aber sind brave Mädchen glücklich?

Hannah sollte ein braves kleines Mädchen werden und ihre Mutter gab ihr als zweiten Vornamen den Namen ihrer Lieblingscousine Rut, die sie für ihr Töchterchen als Taufpatin vorgesehen hatte. Rut klang kurz und frech. Aber Hannah bekam ein h in ihren zweiten Vornamen: Hannah Ruth. Das klang, entsprechend sanft artikuliert, nach Ruhe. Und die brauchte Hannahs Mutter nach dem, was sie erlebt hatte, dringend. Zudem war es in den 1950er-, 1960er-Jahren allgemein üblich, dass Mädchen brav und artig zu sein hatten. Widersprechen Bravsein und Glück einander?

Im Englischen bedeutet brave tapfer. Ein braves Mädchen muss tatsächlich tapfer sein, denn es soll auf vieles im Leben verzichten, was Spaß macht. Ein braves Kind ist laut Duden Erwachsenen gegenüber gehorsam. Es tut möglichst klaglos, was Eltern und Lehrer sagen, theoretisch sogar das, was der Metzger hinter der Ladentheke sagt oder der Postbote an der Haustür. Eigene Wünsche und Träumen bleiben so auf der Strecke, besondere Stärken können womöglich nicht ausgelebt werden. Auch im Zusammenhang mit Kleidung spricht man von brav. "Die Bluse sieht echt brav aus." Brav steht dann für bieder und unsexy. 


 Brave Kinder - wie sich das gehörte ...

Das Gegenteil von brav ist frech. Eine Bluse kann frech sein oder wirken. Das bedeutet, sie erregt Aufmerksamkeit,  ist eher attraktiv und wahrscheinlich durchaus sexy. Ein freches Mädchen ist aufmüpfig. Es macht den Mund auf, sagt seine Meinung und steht dafür ein. Es ist unbequem. Es lebt sein eigenes Leben.

Jungen durften in der Regel frecher sein als Mädchen. Hannah lernte früh, das Jungen andere Rechte hatten als Mädchen. Sie musste das mit dem Frechsein erst lernen. Ein langer Weg, aber so wichtig. Wer ihn nicht geht, lebt allzu leicht ein Leben aus zweiter Hand. Und das will ich längst nicht mehr. Das wollte ich nie. Ich wollte ganz was anderes. In Hannahs Geschichte* erzähle ich davon.

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