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Dienstag, 11. Januar 2022

Späte Karriere - als Quereinsteigerin 50 plus bei der Zeitung landen

Moin, meine lieben Schreiber- und Leserlinge!  

Dass Beruf und Berufung zwei Paar Schuhe sind, wissen wir wohl alle. Und wie schön es wäre, die eigene Berufung leben zu können, auch. Ich habe lange gebraucht, um die Sache mit dem Traumjob ernst zu nehmen, meine ganz persönliche Nische zu finden und endlich auszuleben. Um genau zu sein: Ich war bereits über fünfzig, aber das ist ja bekanntlich ein guter Zeitpunkt, um neue Pläne zu machen und endlich das zu tun, was man schon lange machen wollte. In "Hannah - Ohne Mann ist auch echt blöd ...!" erzähle ich vom Einstieg in meinen Traumjob. Von da an würde ich "die Pressetante" sein und einfach nur noch schreiben ...!

 

...

Hannah hatte Blut geleckt und wollte weiter vorankommen. Sie suchte bereits seit einigen Wochen nach zusätzlichen Kunden, da kam ihr der Zufall zu Hilfe. Sie saß mit Malte in einem Gottesdienst zur Einweihung der neuen kleinen Kirchenorgel in einer benachbarten Dorfgemeinde, da trieb ein hartnäckiger Reizhusten sie in den Vorraum. Von dort aus beobachtete Hannah das Geschehen durch die Glastür, ohne die anderen Besucher weiter zu stören. Leicht gelangweilt zückte sie nach einer Weile den kleinen Notizblock, den sie grundsätzlich in der Tasche hatte, schrieb ihre Eindrücke auf und bat im Anschluss den Pastor, ein Foto von der netten A-cappella-Gruppe zu schießen, die während des Gottesdienstes gesungen hatte. Sie ließ sich die Aufnahme zumailen, schrieb einen Artikel fürs Käseblatt, nahm allen Mut zusammen und schickte beides ab.
Als sie die nächste Ausgabe des Blattes aufschlug, das zweimal wöchentlich im Briefkasten jedes Haushaltes landete, traute sie zunächst ihren Augen nicht. Das Foto kam ihr bekannt vor und ihr Text war wortwörtlich abgedruckt worden. Erst freute sie sich, dann klopfte der Trotz an. Was fällt denen denn ein?!, dachte sie und, bevor sie den Mut verlieren konnte, griff sie zum Telefonhörer – mit gehörigem Herzklopfen. Sie war es nicht gewohnt, einfach bei der Zeitung anzurufen. Presse - das war doch die große Welt. Da gehöre ich doch nicht hin, dachte sie. Soll ich vielleicht doch lieber auflegen, bevor jemand drangeht ...?
„Nun mach dir mal nicht ins Hemd“, wetterte Rosa. „Den Mutigen gehört die Welt und du brauchst beruflich ein kreatives Umfeld, das könntest du jetzt allmählich mal wissen. Nun mach schon!“
Wie üblich hatte Rosa recht. Hannah war sich sicher, das Schreibtalent ihrer Mutter geerbt zu haben. Mutti hatte früher kleine Glossen für die Westdeutsche Allgemeine Zeitung verfasst, die honoriert wurden. Warum soll mir so was nicht auch gelingen, dachte Hannah. Eine Sekunde später wurde abgenommen.
„Guten Morgen! Ich hätte da mal eine Frage ... Also, eh, Sie haben den Artikel, den ich verfasst habe, wegen der Orgel in Ihrem Blatt abgedruckt, aber mit einem Kurzzeichen, das mir nichts sagt. Wie soll ich das verstehen?“ Hannah merkte erfreut, dass ihre Stimme selbstbewusst klang.
„Aber ich weiß gar nicht, was Sie wollen.“ Die Dame am anderen Ende der Leitung klang, als fühle sie sich angegriffen. „Das war eine ganz normale Pressemitteilung.“
„Aber Sie haben meinen Text wortwörtlich abgedruckt.“
„Na, dann freuen Sie sich doch, dass Sie druckreif schreiben können.“
Einen Moment lang blieb Hannah die Spucke weg.
„Tu ich“, rief sie dann in den Hörer. „Ich freu mich wirklich. Haben Sie vielleicht einen Job für mich?“
„Super!“, rief Rosa, die sich auf Hannahs Schulter ganz lang zu machen schien, um möglichst nah an ihr Ohr heranzureichen. „Weiter so!“
Die Dame am anderen Ende der Leitung stutzte nur kurz. „Na gut“, sagte sie dann. „Rufen Sie mal Frau Krüger an. Womöglich laufen Sie offene Türen ein. Ich geb Ihnen mal die Nummer ...“

Die Zeitungsfrau hatte Recht gehabt. Carina Krüger, die zuständige Redakteurin, war äußerst freundlich. „Das wäre echt super, wenn Sie bei uns mitmachen würden. Wir brauchen tatsächlich jemanden. Ich hätte da auch gleich einen Termin für Sie.“
„Echt jetzt?“
„Ja, wenn Ihnen das nicht zu plötzlich ist.“
„Nein, nein“, sagte Hannah, die vor Aufregung einen ganz trockenen Hals bekommen hatte, „das passt schon“.

Wenige Tage später ...


Weiter geht's im Buch. :-)

Bis bald sagt deine/eure

 Sigrid Ruth 

 

* Hier geht's zur Leseprobe von "Hannah - Das Kind will nicht heiraten ...!" oder zum kostenlosen Lesen über KINDLE SELECT. Und hier zu Band II - Ohne Mann ist auch echt blöd ...!)

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