Finde hier jede Menge lebendiger Inspiration und Tipps, um deine Lebenserinnerungen, deine eigene Biografie zu schreiben und in Form zu bringen! Geschrieben von einem Kind der Fünfziger Jahre, geboren im Kohlenpott. Gedacht FÜR DICH!

Montag, 3. Januar 2022

Die Liebe und Männer, die man nicht vergessen kann

Moin, meine lieben Schreiber- und Leserlinge!  

Dass ich einmal heiraten würde, stand für meine Mutter schon fest, als ich noch ein kleines Mädchen war. Ich wusste damals nicht, was ich davon halten sollte. Doch ein Leben ohne die Liebe und ohne einen Mann auf meiner Seite kann ich mir heute auf Dauer kaum vorstellen. Männer sind wichtig für mich, auch wenn ich oft über sie schimpfe. Und die Männer in meinem Leben sind unvergessen. Es hat solch einen Spaß gemacht, sie in meiner Biografie zu neuem Leben zu erwecken. Mateusz zum Beispiel:

Einmal diese Lippen küssen ...

Hannah hatte Glück im Unglück. Auch dieses Mal wurde die Reha genehmigt. Die Kurklinik lag mitten im Wald, nur eine gute Stunde von ihrem Zuhause entfernt. Bei ihrem ersten Erkundungsgang durch den Park kam Hannah ein beinamputierter Glatzkopf im Rollstuhl entgegen, den sie freundlich grüßte. Er tat ihr leid. Offenbar war das unnötig. Sein Selbstbewusstsein schien ungebrochen zu sein.
„Kaum geht man mal an die Luft, schon begegnet einem der geballte Charme in Person“, sagte er und grinste wie ein Eroberer.
Hannahs Lächeln gefror und sie wandte den Blick ab. Was denkt der sich, dachte sie.
In Mateusz, einem grauhaarigen polnischen Mitpatienten, fand sie wenig später einen Verehrer, der ihr sympathisch war. Er sagte wohlklingende Worte wie „Einmal diese Lippen kissen und sterrrben ...!“ oder „So viele Talente in einer einzigen Frau“. Er setzte sich im großen Stuhlkreis in der Festhalle, in dem gemeinsam Entspannungsübungen gemacht wurden, ihr genau gegenüber, um sie gut sehen zu können. Er tanzte mit ihr in der nahegelegenen Gaststätte, in der die Kurgäste sich am Wochenende verlustierten. Bevor er abreisen musste, ließ er eine wunderbare Rosenkarte in Hannahs Postfach fallen, die Hannah, die sich, bis auf einen einzigen schnellen Kuss, auf nichts eingelassen hatte, aufzuheben beschloss. „Bleib wie du bist“, hatte er geschrieben, „schön und für Männer unerreichbar.“
Ich bin gar nicht unerreichbar, dachte sie und vor ihrem inneren Auge tauchte Gustls Gesicht auf. Es muss nur der Richtige sein.

... 

(Auszug aus Hannah - Ohne Mann ist auch echt blöd ...!)
 

Bis bald sagt eure

 Sigrid Ruth  

 

* Für den Fall, dass ihr Band 1 der Trilogie noch nicht kennt: Hier geht's zur Leseprobe von "Hannah (I) - Das Kind will nicht heiraten ...!" oder zum kostenlosen Lesen über KINDLE SELECT. - Viel Vergnügen beim Eintauchen in eine fast vergessene Zeit! :-)  


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