Doktorspiele. Was denkt ihr, wenn ihr dieses Wort hört? Laut Wikipedia handelt es sich dabei um Spiele zwischen Kindern, die die gegenseitige Erkundung ihrer Körper, insbesondere ihrer Genitalien, zum Inhalt haben. Ein Kind ist gewöhnlich der Herr oder die Frau Doktor, das andere der Patient. Gern abwechselnd. Diese erotischen Spiele sind bei Kindern weit verbreitet und gehören mit zu einer gesunden Entwicklung. Hannahs Mutter allerdings, eher verklemmt erzogen, hielt gar nichts davon. Was Hannah nicht davon abhielt, die Sache auszuprobieren:
„Das Mädchen ist kein Umgang für dich“, sagte Mutti, „ich möchte nicht, dass du mit ihm spielst.“ Hannah beschloss, sich heimlich mit Vera zu treffen. Sie streunten gemeinsam um die Häuser, kauften Klümpkes an der Bude und als die Pächterin sich einmal kurz abwandte, klaute Vera schnell wie ein Rabe ein Päckchen Kaugummi, das in Reichweite auf der Verkaufstheke lag.
„Kommst du mit ins Wäldchen?“, fragte Vera eines Tages, „wir könnten Doktor spielen.“ Hannah hatte keine Ahnung, wie das ging. Neugierig kam sie mit. Sie legten den pieksigen Boden mit der karierten Spieldecke aus, die Mutti Hannah in der Meinung mitgegeben hatte, sie wolle mit Brigitte, Adelheid und Silvia Vater, Mutter, Kind spielen. Das Wäldchen, es waren im Grunde nur ein paar Bäume und Sträucher an der Spitze eines verunkrauteten Hangs am Rande eines Firmengeländes, war ideal, um Dinge zu tun, die im Geheimen zu geschehen hatten.
(Auszug aus "Hannah - Das Kind will nicht heiraten"*)
* Hier geht es zu allen drei Bänden: Band 1 "Hannah - Das Kind will nicht heiraten ...!", Band 2 "Hannah - Ohne Mann ist auch echt blöd" und Band 3, in dem eines Tages Gabriel auftaucht, "Hannah - Vorhang auf zum großen kleinen Glück". Viel Spaß beim
Eintauchen in die ganz persönliche Welt einer Frau, die einfach nicht
sein kann und nicht sein will wie andere.
Bis bald sagt eure
Sigrid Ruth
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