Moin, meine lieben Schreiber- und Leserlinge!
Jedes Leben ist reich an besonderen Erlebnissen. Wenn ihr an euer Leben zurückdenkt: Welche Momente waren für euch so besonders, dass ihr euch sicher seid, sie niemals zu vergessen? Für die meisten Frauen, die Mütter geworden sind, dürfte ein Moment nicht fehlen: die Geburt ihres ersten Kindes. Die Ankunft weiterer Kinder stehen vermutlich gleich auf den nächsten Plätzen der Erinnerungsrangfolge.
Für Hannah war die Geburt ihres Sohnes ein einschneidendes Ereignis, denn in den vielen Wochen zuvor, in denen sie, zugenäht und doch mit vorzeitigen Wehen, im Krankenhaus hatte liegen müssen, hatte sie mehr als einmal befürchtet, diesen beglückenden Moment, den ersten Schrei ihres gesunden Kindes zu hören, niemals zu erleben. Doch dann:
Die Ärzte rechneten nicht damit, dass Hannah das Kind bis zum errechneten Termin würde austragen können. Man gab ihr eine Spritze für die verbesserte Lungenreife des Babys, als es an der Zeit war. „Jede Woche zählt“, sagte der Oberarzt bei der Visite. „Und Sie haben sich wirklich wacker gehalten, Frau Adelmann. Wir hatten befürchtet, das Kind würde schon viel früher komen. Aber jetzt ist auf alle Fälle lebensfähig.“
Sie nickte dankbar. Was für ein wunderbarer Satz!
Hannah liebte den Mai und hätte sich keinen besseren Monat für die Geburt ihres erstes Kindes denken können. Der Geburtstermin Anfang Juni war nicht zu halten, auch gut. Noch war sie dankbar für jeden zusätzlichen Tag, dem sie ihrem Baby schenken konnte, doch an einem Nachmittag rund zwei Wochen vor dem errechneten Termin sprachen Fakten. Der Wehenschreiber hatte wieder einmal Besorgnis erregend zahlreiche Kontraktionen angezeigt, trotz des wehenhemmenden Mittels, und das Baby in Hannahs Bauch hatte noch immer keine Anstalten gemacht, sich aus der Beckenendlage in die richtige Position zu drehen, Kopf voraus in Richtung Geburtskanal. „Wir können nicht länger warten“, sagte der Dienst habende Arzt, der hinzugerufen worden war. „Wir müssen das Kind holen.“
Kaiserschnitt also. Wie sehr hatte Hannah gehofft, drumherumzukommen. „Aber ich bin doch gar nicht nüchtern“, sagte sie kläglich.
„Darauf können wir jetzt keine Rücksicht nehmen. Wir werden schon aufpassen, dass Sie nicht ersticken.“
„Und wann soll der Eingriff gemacht werden?“
„Jetzt.“
...
Copyright: Sigrid Ruth Stephenson
Herzenssache: die Geburt des ersten Kindes
Ihr wollt wissen, wie es weitergeht? Kein Problem. Ich schreibe sehr emsig an Band II der Hannah-Trilogie und bin zuversichtlich, dass das Buch noch vor Weihnachten herauskommen wird. Einstweilen dürfte ihr euch noch an Band I *erfreuen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen