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Mittwoch, 15. Juni 2022

Glücklich und frei schreiben in der Schreibwerkstatt

Moin, meine lieben Schreiber- und Leserlinge! 

Gestern traf ich erstmals nach zwei Jahren Pandemie-Pause wieder mit zwei Freundinnen zusammen, um gemeinsam zu schreiben. Zu dritt saßen wir im Garten, mit Blick auf die Felder, zwei Teilnehmerinnen meiner seit Jahren bestehenden Schreibwerkstatt und ich. Susanne gab das Thema zum Warmschreiben vor: "Was ich am Schreiben so liebe. Wir haben zehn Minuten." Und schon flitzten die Stifte übers Papier.

Ihr möchtet wissen, was ich geschrieben habe? Voilà:

Schreiben ist wie Reden, nur schöner. Das steht hinten auf meiner Visitenkarte. Und das meine ich auch so. Beim Schreiben gleitet der Stift über das Papier. Zeichen erscheinen auf hellem Grund, die Sekunden vorher noch nicht da waren und nun vermutlich bleiben werden. Die Gedanken fließen. Gefühle strömen vom Herzen durch Arm und Hand, werden zu Worten, zu Sätzen, zu Geschichten. Das Bewusstsein versuche ich auszuklamern. Ich lasse mich überraschen von dem, was meine Hand aus dem Unbewussten heraus schreibt. Bin so gespannt auf das, was ich gleich werde (vor-)lesen und über mich selbst werde erfahren können. Ich erlebe die Heilkraft des Schreibens. (Beinahe hätte ich Schreiens geschrieben ...)

Das (mit der Heilkraft) war heute früh schon so, als ich meine Morgenseiten schrieb. Deprimiert war ich aufgewacht, weil da einfach zu viele Sorgen in mir waren, doch nach zwei vollgeschriebenen Seiten war ich gefühlt um ein Kilo Seelenmüll leichter. Dann schrieb ich für meine aktuelle Klientin, ließ mich tragen von ihre Gedanken in ihrem Buchmanuskript über Selbstwertgefühl, ließ meine Gedanken als Lektorin hineinfließen und sah zu, wie beides sich miteinander verwob und verzahnte und etwas Neues, Gemeinsames entstand. 

Und dann arbeitete ich weiter an Hannah, Band 3. Das Thema, das ich gerade am Wickel hatte, war brisant: Beziehungsphobie. Etwas, was mich so traurig macht, so oft schon ratlos zurückgelassen hat. Etwas, was ich mir immer wieder vergegenwärtigen muss, um endlich verstehen zu können, um mir das Dasein ein bisschen leichter, ein bisschen weniger alleingängig zu gestalten und zugleich nicht unterzugehen in der Flut an Nähe, die der Liebste sich so oft von und mit mir wünscht.

Susanne sah auf die Uhr: "Wir müssen allmählich zum Ende kommen, Mädels." Ich beeilte mich noch ein bisschen mehr und notierte:

Und dann noch die Mail an die berühmte Psychologin, die so viel von sich reden macht derzeit. Mein Textauszug aus dem dritten Band meines autobiografischen Romans ging verbunden mit der Hoffnung auf die Reise zu ihr, sie möge gegen eine Veröffentlichung der sie betreffenden Textpassagen nichts einzuwenden habe. Und wer weiß, dachte/träumte ich, am Ende ist sie noch so begeistert, dass sie ein Vorwort für Hannah schreiben möchte. Und am Ende werde ich selbst noch reich und berühmt. Und alles nur, weil ich sooo gern schreibe. Schreiben ist wie Atmen. Ohne geht nicht. Muss ja auch nicht. Obwohl ... Manchmal schreibe ich geradezu atemlos.

 


 Atem holen, zur Ruhe kommen, schreiben und das Schreiben in vollen Zügen genießen ...

* Kostenlose Leseprobe gefällig? Hier geht es zu Band 1 "Hannah - Das Kind will nicht heiraten ...!" und zu Band 2 "Hannah - Ohne Mann ist auch echt blöd". Viel Spaß beim Eintauchen in die ganz persönliche Welt einer Frau, die einfach nicht sein will wie andere.

Bis bald sagt eure

 Sigrid Ruth

 

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