Moin, meine lieben Schreiber- und Leserlinge!
"Unser Leben ist nicht das, was geschah, sondern das, was wir erinnern und wie wir es erinnern." Dieses Zitat stammt von Gabriel García Marquéz. Dass in Hannah Bd. 3 ein gewisser Gabriel eine sehr wichtige Rolle spielt, ist Zufall. Aber die Erinnerungen an Gabriel, der in Wirklichkeit anders heißt, sind umso gegenwärtiger, als der junge Gärtner noch immer eine Rolle spielt in Hannahs Leben.
Was erinnern wir? Und wie erinnern wir uns? Welche inneren Bilder tauchen auf? Du wirst dich gut erinnern können, wenn du dir ganz konkrete Fragen stellst, zum Beispiel
- Erinnerst du dich gern an den Sportunterricht?
- Welche Frisur hatte deine Mutter, als du zehn warst?
- Wann hattest du zum ersten Mal eine Zigarette in der Hand? Oder hattest du das nie?
- Welche Zeitschriften hast du als junge Frau gelesen und wann fandest du Zeit dafür?
- Wann warst du unglücklich verliebt und warum?
- Wie viele Berufe (und Berufungen) hattest du im Laufe deines Lebens?
- Was war das Wichtigste, was du für dich aus deiner Schulzeit mitgenommen hast?
2004/2010 hat Gerhild Tieger eine "Anleitung zur Autobiografie in 300 Fragen - Wege in die Erinnerung" im Autorenhaus-Verlag herausgebracht. Da findest du weitere Fragen oder du denkst dir selbst welche aus. Oder du lässt dich fragen, von deiner besten Freundin, einem guten Freund, deinem Bruder, deiner Tochter oder deinem Enkelkind - je nachdem, wie alt du bist und wie reif das Kind. Spüre den Fragen und Antworten nach und finde deine eigene Wahrheit, indem du sie aufschreibst.
Ich entsinne mich, indem ich meine Geschichte durch Hannahs Augen neu betrachte, und folge dabei einfach dem Fluss meiner Erinnerungen. Fange ich erst einmal an und sehe die ersten Bilder vor mir, dann strömt es nur so. Beim Schreiben versuche ich, so authentisch wie möglich zu sein und doch einiges zu verfremden, um beteiligte Personen zu schützen. Herausgekommen ist eine mehrteilige Reihe eines autobiografischen Romans, die sehr detailreich ist und nah an der Realität - was beim Schreiben relativ leicht war, da ich mich eben an so vieles erinnerte. Aber wie tat ich das? Objektiv? Schwer vorstellbar. Subjektiv? Vermutlich, aber wie sehr? Manches, an das wir uns ganz genau zu erinnern glauben, hat es so nie gegeben. Wie sollen wir schon wissen, ob das innere Bild auf eigenem Erleben basiert oder nur auf Fotos, die wir immer wieder gesehen, und Geschichten, die wir dazu gehört haben?
Manches habe ich in der Romanreihe auch bewusst dramatugisch verändert, um die Sache spannender und besser begreifbar zu machen.
Im Moment überarbeite ich die Geschichte mit Gabriel, der nicht Marquéz heißt mit Nachnamen, sondern Baumgärtner. Was für einen passenden Namen ich mir da doch ausgedacht habe, oder? Bin ganz stolz auf mich. Und dieser Gabriel hat aus dem Nichts einen Garten erschaffen, der einfach traumhaft ist.
Copyright: Sigrid Ruth Stephenson
Traumgarten-Detail
Mehr darüber demnächst in Band 3. Jetzt dürft ihr euch gern schon einmal in die ersten beiden Bände vertiefen, um zu sehen, wie ich mich durch Hannah an das erinnere, was vor Gabriel geschah. Und das war nicht wenig. Ausgesucht hätte ich mir dieses Leben nicht unbedingt. Und doch war es - auf weite Strecken - einfach einzigartig und wunderbar.
* Kostenlose Leseprobe gefällig? Hier geht es zu Band 1 "Hannah - Das Kind will nicht heiraten ...!" und zu Band 2 "Hannah - Ohne Mann ist auch echt blöd". Viel Spaß beim Eintauchen in die ganz persönliche Welt einer Frau, die einfach nicht sein will wie andere.
Bis bald sagt eure
Sigrid Ruth
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