Moin, meine lieben Schreiber- und Leserlinge!
Tag für Tag arbeite ich an Band 2 der Hannah-Trilogie*. Oft kann ich
es kaum erwarten, morgens aufzustehen und mich wieder daran zu begeben.
Ich befinde mich im Stadium der Überarbeitung, und das macht nun einmal
wesentlich mehr Spaß als vor dem leeren Bildschirm zu sitzen. Das ist
schon was. Ich setze hier noch eine Ecke an und nehme dort eine weg, ich
poliere und verbessere. Und das Ding beginnt zu funkeln. Hinzu kommt,
dass immer wieder Erinnerungen und Einsichten aufkommen, die mir im Hier
und Jetzt weiterhelfen. Hier für euch mal wieder ein kleiner Auszug aus
Hannahs Leben. Und dieses Mal ist eine Art Gleichnis dabei.
Schon
bald empfand Hannah es nicht nur als Verpflichtung, sondern geradezu
als Segen, dass sie nach ihrem Einzug reichlich zu tun hatte, denn Malte
glänzte weitgehend durch Abwesenheit. Ob beruflich oder für seine
persönlichen Interessen – er hatte zu tun.
Ihr neues Zimmer, das
Malte so liebevoll für sie hatte bauen lassen, tapezierte Hannah selbst,
was mit all den Schrägen und Winkeln unterm Dach eine echte
Herausforderung war. Sie packte aus und räumte und sortierte. Sie war
hochmotiviert. Sie betrieb Nestbau. Angestrengt, aber auch voller
Freude.
Der eintönige Garten, in dem es bei ihrem Einzug nur eine
Wiese und eine Reihe dunkler Tannen als Begrenzung gegeben hatte,
entwickelte sich schnell. Der neue Teich wurde zum Hingucker. Die Tannen
ließ Malte fällen. Ans Haus baute er einen Fahrradschuppen an, in dem
die Sprossenfenster der hölzernen Schaukästen neue Verwendung fanden,
mit denen Hannah für ihre „Kleine Galerie“ geworben hatte. Alles lief
prächtig. Doch es gab einen Wermutstropfen: Hannah fühlte sich allzu viel
allein. Zu zweit allein.
Wochen später ließ es sich nicht länger beschönigen:
Hannah war mit einem Mann zusammengezogen, der so gut wie keine freie
Zeit hatte. Immer häufiger dachte sie an die beiden Fische, die sie kurz
nach ihren Kennenlernen vor Augen gehabt hatte. Jeder schwamm seinen
eigenen Weg. Hin und wieder sahen sie einander aus der Ferne, manchmal
kamen sie nahe zusammen, und das gern, um bald darauf wieder
voneinander wegzuschwimmen. Und traurig weit entfernt zu sein.
...
Wenn man doch nur in eine Kugel gucken könnte, um schon vorher zu wissen, was sein wird ...
Bis bald sagt eure
Sigrid Ruth
* Hier geht's zur kostenlose Leseprobe von "Hannah - Das Kind will nicht heiraten ...!" - Viel Vergnügen beim Eintauchen in eine fast vergessene Zeit! :-)
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