Finde hier jede Menge lebendiger Inspiration und Tipps, um deine Lebenserinnerungen, deine eigene Biografie zu schreiben und in Form zu bringen! Geschrieben von einem Kind der Fünfziger Jahre, geboren im Kohlenpott. Gedacht FÜR DICH!

Sonntag, 14. November 2021

Karriere, Mutterglück oder beides in den 1980er-Jahren

 

Moin, meine lieben Schreiber- und Leserlinge! 

Ich gestehe: Ich bin gerade etwas träge beim Bedienen dieses Blogs. Umso fleißiger beschäftigt bin ich mit der Fortsetzung der Hannah-Trilogie*. Ich bin gerade beim zweiten Durchgang der Überarbeitung von Band II. Und da gibt es eine Stelle, die mich berührt und die ich gern mit euch teilen möchte: 

Während ihrer ersten gemeinsamen Jahre hatte Hannah stets behauptet, keine Kinder haben zu wollen. Ihr Traum von Abitur und Studium war noch nicht ausgeträumt und Hannah glaubte nicht daran, dass man als Frau Karriere und Familienleben wirklich vereinbaren könnte. Conrad hatte das hingenommen. Doch dann, an einem sonnigen Nachmittag, hatte der liebe Gott offenbar beschlossen, einen Schalter umzulegen. Hannah und Conrad unternahmen einen Sonntagsausflug, um eines der zahlreichen romantischen Schlösser im Münsterland zu besuchen. In riesigen Filzpantoffeln waren sie durch die Räume gegangen. Entspannt hatten sie den Schlosspark durchstreift und sich schließlich, Hand in Hand, im Wechsel von Licht und Schatten, durch ein kleines Waldstück in Richtung Parkplatz begeben. Da fiel ihnen ein kleiner Junge auf. Er war vielleicht zwei Jahre alt, hatte blonde Locken und trug kurze Hosen. Auf seinen strammen Beinchen marschierte er offensichtlich frohgemut durch die Welt. Seine linke kleine Hand lag in der Hand seiner Mutter, die rechte in der Hand seines Vaters. Er plapperte, seine Eltern gaben Antwort und zwischendurch einander einen Kuss. Es war ein so friedliches, durch und durch idyllisches Bild, dass Hannah das Herz aufging. Sie spürte so viel Verbundenheit und Harmonie. So viel ... wie soll ich es nur nennen?, fragte sie sich. So viel Ganzheit. So viel Erfüllung. Ihre Augen wurden feucht. Sie sah ihren Mann an und sah die verhaltene Liebe in seinem Blick. Sie waren jung. Sie waren gesund. Sie hatten zwar keinen Thron zu vergeben, doch ein Baby würde sicherlich ihre ganz persönliche kleine Prinzessin, ihr kleiner Prinz sein.
„Ist der Kleine nicht süß“, sagte Hannah leise.
„Sehr süß“, gab Conrad zurück.
Hannah überlegte nur noch einen kurzen Moment. Dann brach er aus ihr heraus, ein Gedanke, der ihr am Morgen desselben Tages noch völlig fremd vorgekommen wäre. „Weißt du was“, sagte sie, „ich glaube, ich möchte doch ein Kind. Wäre es nicht toll, wenn wir beide auch so einen süßen kleinen Jungen hätten? So einen kleinen Engel?“
„Doch“, sagte Conrad, „das wäre es. Ganz bestimmt.“ Er lächelte warm. Und dann küsste er sie.

*


Die Frage, ob diese plötzliche lebensentscheidende Idee einfach nur eine Laune gewesen sei, stellte sich ihnen nicht. Bereits auf der Rückfahrt nach Essen malten sie sich alles genauer aus. Die Vorfreude in Hannah war mit einem Mal riesengroß.
Nach der nächsten Regel setzte sie die Pille ab. Eine aufregende Zeit begann. Ungeduldig, wie sie war, schwankte sie zwischen Hoffnung und Verunsicherung hin und her. Was, wenn ich gar keine Kinder bekommen kann?, fragte sie sich betrübt, nachdem zwei Monaten vergangen waren und erneut ihre Menstruation einsetzte. Hannah war unvernünftig traurig und beschloss trotzig, das Schicksal ein wenig zu erpressen. ...

Bis bald sagt eure

 Sigrid Ruth  

* Hier geht's zur kostenlosen Leseprobe von "Hannah - Das Kind will nicht heiraten ...!" - Viel Vergnügen beim Eintauchen in eine fast vergessene Zeit! :-)  

 

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Die Hannah-Trilogie wird fortgesetzt - Hannah & der kleine Camper Oddi

Moin, meine lieben Schreiber- und Leserlinge! Die Zeit bleibt nicht stehen. - Es gibt Neues von Hannah. Noch immer ist sie mit Gabriel zusa...